Volltext: Der Militär-Maria Theresien-Orden

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Leutnant Arpäd Bertalan 
Zu Pozsony (Preßburg) im Jahre 1898 als Sohn eines Offiziers geboren, be 
suchte Bertalan die Infanteriekadettenschule in Budapest und wurde am 18. Au 
gust 1916 zum Fähnrich im bh. FJB. 3 ernannt, zu dem er an die Isonzo-Front 
einrückte. In der Erkenntnis des ihm innewohnenden Dranges nach selbständiger 
Betätigung bestimmte ihn sein Hauptmann zum Führer des Sturmtrupps der 
3. Feldkompanie, mit dem Bertalan mehrere erfolgreiche Unternehmungen voll 
führte, die glänzendste als Leutnant am 24. Oktober 1917 während der Durch 
bruchsschlacht bei Tolmein. Er wurde hierfür zunächst durch Verleihung der 
Goldenen Tapferkeitsmedaille für Offiziere ausgezeichnet und in der Folge von 
seinen Vorgesetzten aufgefordert, sich um den Militär-Maria Theresien-Orden 
zu bewerben, dessen Ritterkreuz ihm am zehnten Jahrestag seiner Waffentat zu 
erkannt worden ist. 
Im letzten Jahr des Weltkrieges kämpfte Bertalan am Piave, zuletzt in Al 
banien, kehrte dann nach Ungarn zurück und diente in der Nationalarmee. Als 
Major und Kommandant des ungarischen Fallschirmjägerbataillons fiel er beim 
Einsatz gegen Jugoslawien einem Flugzeugunglück zum Opfer und erlag den 
Verletzungen am 12. April 1941 in Veszprem. 
DIE KÜHNE FÜHRUNG EINES STURMTRUPPS 
Im Rahmen der der 7. GBrig. am ersten Tag der zwölften Isonzo- 
Schlacht zufallenden Aufgabe, die italienischen Stellungen auf dem 
Höhenrücken westlich S. Luzia in Besitz zu nehmen, hatte Lt. Bertalan 
am 24. Oktober 1917 den Auftrag erhalten, mit seinem 15 Mann zäh 
lenden Sturmtrupp durch zerklüftetes Gelände auf Ostry Kras vor 
zudringen und bis zum Abend den Ort Srednje zu erreichen. Die ihm 
erteilte Orientierung über die feindliche Stellung war allgemeiner 
Art und bestand im wesentlichen in einer aus Fliegeraufnahmen 
zusammengestellten Linearskizze der beiden italienischen Wider 
standslinien, deren Abstand voneinander durchschnittlich 2 km 
betrug. 
Schon im Beginn der um 8 Uhr 15 angetretenen Vorrückung er 
hielt der Sturmtrupp aus zwei gut getarnten Maschinengewehr 
nestern aus geringer Entfernung Feuer, doch gelang es Bertalan 
und seinen Bosniaken, sich im Gestrüpp durchzuwinden, die feind 
lichen Stützpunkte im Handgranatenangriff zu stürmen und die über 
lebende Besatzung gefangenzunehmen. Hierbei ist er vom Sturmtrupp 
des Fähnrichs Mendel unterstützt worden; dann aber trennten sich 
die Wege und Bertalan stieß um 10 Uhr 30 auf einen im spitzen 
Winkel vorspringenden Abschnitt der vorderen italienischen Stel 
lung, den er sogleich angriff und in einer Breite von etwa 300 Schrit 
ten aufrollte. Die Überraschung auf Feindesseite war derart groß, 
daß sich 10 Offiziere und nahezu 500 Mann ergaben. Die in der Stel 
lung klaffende Lücke konnte durch einen herbeieilenden Sturmtrupp 
unter Fähnrich Kemeny noch erweitert werden, so daß nunmehr das
	        
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