Volltext: Der Militär-Maria Theresien-Orden

DIE SCHLACHT BEI KOMARÖW 
64 
Die dem VI. Korps angehörende 15. ID. sammelte sich nach dem 
russischen Überfall bei Pukarzöw am 28. August 1914, der schwere 
Verluste und seelische Erschütterungen mit sich gebracht hatte, bei 
Tomaszöw. Der Zustand der Truppen war kein günstiger. Trotzdem 
gelang es durch energisches Zusammenwirken aller Berufenen, die 
Division rascja wieder angriffsbereit zu stellen. 
In der Nacht zum 30. August erhielt Oberst Dr. Bardolff den 
Befehl, das Kommando des mittlerweile auswaggonierten und heran 
geholten ungarischen Marschregiments 11 (sechs Bataillone) zu 
übernehmen und an die feindwärts eingesetzte Division heranzu 
führen. Das Marschregiment war übermüdet und ließ in seiner Ver 
fassung zu wünschen übrig. Die Vereinigung mit der Division 
gelang erst spätabends. 
Am 31. August hatte die 15. ID. im Rahmen des VI. Korps im 
allgemeinen westlich der Linie Sielec—Komaröw anzugreifen. Letzt 
genannter Ort galt als Schlüsselstellung der russischen Front, sein 
Besitz als entscheidend für den Erfolg des Angriffes, da damit der 
westliche Teil der feindlichen Front hätte aufgerollt werden können. 
Es galt daher, den dem VI. Korps gegenüberstehenden Teil des Fein 
des energisch festzuhalten, um dem umfassenden Flügel der Armee 
eine möglichst große Wirkung zu sichern. Dieses Festhalten war nur 
durch scharfes Angreifen erreichbar. 
Bald nach dem Vorbrechen aus dem Nächtigungsraume eröffnete 
der Feind von der Höhe bei Janöwka, rund 3% km südlich Komaröw, 
das Feuer. Das Marschregiment blieb anfänglich hinter der Front 
des von ihm rechts vorgehenden, ebenfalls zur Brigade Bardolff ge 
hörenden IR. 66 stark zurück. Es bedurfte daher wiederholter persön- 
licher Einwirkung des Obersten Dr. Bardolff, die ermüdeten und zum 
Teile recht passiven Marschbataillone im Vorrücken zu erhalten. 
Mittlerweile näherte sich das IR. 66 im Zusammenhänge mit der 
östlich vorgehenden 30. IBrig., Oberst Mark/unmittelbar dem schon 
seit geraumer Zeit in Brand geschossenen Orte Janöwka, schien sich 
jedoch infolge starker feindlicher Gegenwirkung nur schwer halten 
zu können. Es bedurfte auch dort wiederholter, sehr eindringlicher 
Impulse des Brigadiers. 
Am Westrande dieses Ortes, wohin Bardolff persönlich vor 
geritten war, hatte der Feind die Waldränder im Anschlüsse an den 
Ort dicht besetzt und stand im Kampfe mit dem Marschregiment 11, 
das jedoch in Teilen immer bedenklichere Anzeichen von Schwäche 
zeigte. Angesichts dessen und der Lage beim Nachbarregiment ,66 
erschien die Gefahr eines Rückschlages mit allen Folgen für die 
Gesamtlage des Korps und der 4. Armee gegeben.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.