Volltext: Der Militär-Maria Theresien-Orden

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im August 1914 gewonnen hatte, offenbarte sich die volle Tragweite 
der Handlungsweise des Oblt. v. Ambrözy: ein selbständig gefaßter, 
wagemutig durchgeführter Entschluß und die verantwortungsfreu 
dige Abänderung des überbrachten Befehls haben 19 Schwadronen, 
drei Schützenbataillone und drei Batterien vor schwersten Ver 
lusten, vielleicht vor der Vernichtung bewahrt. 
General der Infanterie Michael Ludwig Edler v. Appel 
Appel entstammte einer alten Offiziersfamilie und kam am 21. Februar 1856 
in Wien als Sohn des damaligen Festungskommandanten von Karlstadt in der 
kroatischen Militärgrenze zur Welt. 
Nach Besuch der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt im 
Jahre 1876 als Leutnant zum IR. 52 ausgemustert, machte er die Besetzungs 
kämpfe des Jahres 1878 in Bosnien mit. 
Im folgenden Jahr kam Leutnant Appel in die Kriegsschule (Kriegsakade 
mie) und im Jahre 1881 als Oberleutnant und Generalstabsoffizier zur 7. KBrig., 
später zum VII. Korpskommando. Im Mai 1885 erfolgte seine Beförderung zum 
Hauptmann im Generalstabskorps. 
Sodann war er bei der militärischen Landesaufnahme tätig, rückte im August 
1887 zu seinem Regiment ein und wurde nach einem halben Jahre zum FJB. 32 
versetzt. 
Im Jahre 1892 wurde Hauptmann v. Appel Generalstabschef der 28. ID. in 
Laibach, auf diesem Posten Major und Oberstleutnant und kam 1896 zum IR. 34, 
dessen Kommando er, mittlerweile Oberst geworden, im Jahre 1899 erhielt. 
Ende 1904 trat Appel an die Spitze des Gendarmeriekorps für Bosnien und 
die Herzegowina; 1907 übernahm er das Kommando der 7. GbBrig. in Visegrad 
und 1909 jenes der 1. ID. in Sarajevo bei gleichzeitiger Ernennung zum Feld- 
marschalleutnant. 
Anfangs 1912 wurde er zum Kommandanten des XV. Korps und zum Gene 
ral der Infanterie ernannt. 
Im Herbst 1914 machte Appel mit seinem Korps den Feldzug gegen Serbien 
mit. Für die Kämpfe bei Visegrad und Zvornik erhielt er das Ritterkreuz des 
Militär-Maria Theresien-Ordens. 
Er starb am 1. Februar 1915 in Erdevik (Syrmien) an einem aus dem Felde 
stammenden Leiden. 
KÄMPFE BEI VISEGRAD 
Gelegentlich der Offensive des XV, Korps bei Visegrad befand 
sich dieses ziemlich isoliert ohne Flügelanschluß an die anderen 
Kräfte der Armee. 
Auf Grund von nicht amtlichen Mitteilungen, wonach sich die 
benachbarte 5. Armee in einer kritischen Lage befinde, entschloß 
sich Appel, obwohl sein Korps noch nicht vollständig operations 
bereit war, die Offensive, deren Beginn für den 22. August 1914 an
	        
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