Volltext: Der Militär-Maria Theresien-Orden

Generalfeldmarschall Paul Beneckendorff v. Hindenburg 
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Als Sohn eines Leutnants ist der spätere Generalfeldmarschall 
und Reichspräsident v. Hindenburg am 2. Oktober 1847 in Posen 
zur Welt gekommen. Noch nicht zwölfjährig trat er in das Kadet 
tenhaus in Wahlstatt bei Liegnitz in Schlesien ein, aus dem er in 
die Hauptkadettenanstalt zu Berlin-Lichterfelde gelangte. Aus dieser 
wurde er im Frühjahr 1866 als Leutnant in das 3. Garderegiment zu 
Fuß eingereiht. 
Wenige Wochen später stand Hindenburg bei Königgrätz im 
Feuer; im Feldzug 1870/71 erwarb er sich als Bataillonsadjutant 
das Eiserne Kreuz 2. Klasse, in den folgenden Friedensjahren nahm 
er den Weg durch die Kriegsakademie in den Generalstab, dem er 
in verschiedenen Verwendungen bis zum Oberstleutnant ange 
hörte. Im Jahre 1893 wurde er zum Kommandeur des IR. 91 in Ol 
denburg ernannt, war dann Chef des Stabes bei einem Armeekorps 
und befehligte von 1903 bis 1911 das 4. Armeekorps in Magdeburg. 
Um jüngeren Kräften Platz zu machen, erbat er im Frühjahr 1911 
— nachdem er durch 52 Jahre seines Königs Rock getragen hatte — 
den Abschied aus dem aktiven Dienst und beschloß so den ersten 
Abschnitt seines Lebens. 
Hannover, der erste Friedensstandort des ehemaligen Leut 
nants v. Hindenburg wurde der Wohnsitz des nunmehr pensionier 
ten Generals. Hier erreichte ihn am Nachmittag des 22. August 
1914 das Staatstelegramm, das ihm die Nachricht von der Einbe 
rufung zur aktiven Dienstleistung im Felde brachte. Hindenburgs 
Wirken als Oberbefehlshaber an der Ostfront und seit August 1916 
als Chef des Generalstabes gehört der Weltgeschichte an und 
stellt ihn in die vorderste Reihe der großen deutschen Feldherren. 
Äußerliche Anerkennung fand es durch zahllose Ehrungen, darun 
ter die Verleihung des goldenen „Blücher-Sternes" zum Großkreuz 
des Eisernen Kreuzes und jene des Großkreuzes des Militär-Maria 
Theresien-Ordens 1 ), dann die Ernennung zum Oberstinhaber des 
k. u. k. IR. 69, „damit der glänzende Feldherrnname Hindenburg 
— betonte Kaiser Franz Joseph in seinem Handschreiben vom 
29. November 1914 — der österreichisch-ungarischen Wehrmacht 
als leuchtendes Sinnbild kriegerischer Höchstleistungen erhalten 
werde" 2 ). 
9 Beide Verleihungen erfolgten nahezu gleichzeitig am 25. und 26. März 
1918. 
2 ) Das IR. 69 ergänzte sich aus dem Bezirk Szekesfehervär (Stuhlweißen 
burg) in Westungarn. Seit der Ernennung des GFM. Grafen Moltke zum Oberst 
inhaber des k. u. k. IR. 71 im Jahre 1889 ist Hindenburg der erste ausländische 
General gewesen, dem solche Ehrung zuteil wurde.
	        
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