Volltext: Der Militär-Maria Theresien-Orden

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DIE SCHLACHT BEI BRZEZANY 
Neun Monate nach den Oktoberkämpfen auf der Lysonia ist 
diese Höhe in den letzten Tagen des Juni 1917 abermals der Schau 
platz erbitterten Ringens gewesen. In der fünftägigen Schlacht bei 
Brzezany vom 29. Juni bis 3. Juli erreichte der Kampf am Vormittag 
des 1. Juli den Höhepunkt, als es den mit überlegenen Kräften an 
greifenden Russen gelungen war, sowohl beim HIR. 308 auf dem 
Nordhang der Lysonia als auch auf den Südhängen bei einem säch 
sischen Regiment durchzubrechen. 
Das als Divisionsreserve zurückbehaltene HIR. 310 befand sich 
zwar schon im Anmarsch, es wäre jedoch zu spät gekommen, um 
eine entscheidende Wendung des Kampfes herbeiführen zu können; 
es bestand also die unmittelbare Gefahr, daß die ganze Division über 
die Zlota Lipa würde zurückweichen müssen. Oberstleutnant Vass- 
Wiblinger, dessen HIR. 309 an den Nordflügel des HIR. 308 anschloß 
und mit zwei Bataillonen diese Stellung bis an den „Gabelgraben" 
festhielt, erkannte die Bedrohung seiner rechten Flanke. Rasch ent 
schlossen raffte er zwei Kompanien und einen Maschinengewehrzug 
zusammen, warf sich mit dieser unbedeutenden Kampfkraft dem 
durchbrechenden russischen Regiment entgegen und drängte es in 
zähem Ringen wieder aus dem Wald und aus den Stellungen des 
Nachbarabschnittes hinaus. Er hatte durch diese Kampfhandlung 
seinen eigenen Verteidigungsabschnitt der letzten Reserven ent 
blößt, hatte aber aus eigener Initiative das Gleichgewicht in der 
Front der Division wiederhergestellt und sie befähigt, die Krise bis 
zum Eingreifen ihrer Reserve erfolgreich zu überdauern. 
In beiden Kämpfen, sowohl auf der Höhe Lysonia am 5. Oktober 
1916 als auch am 1. Juli 1917, hatte Vass-Wiblinger ohne höheren 
Befehl gehandelt, hatte aus eigenem Antriebe selbstlos eine Aufgabe
	        
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