Volltext: Der Militär-Maria Theresien-Orden

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Waffenstreckung der gesamten montenegrinischen Armee sowie die 
Auslieferung der noch auf montenegrinischem Boden stehenden ser 
bischen Truppen gefordert wurde, gingen die Operationen weiter. 
Cetinje wurde am 13. Januar durch die ersten Nachrichtenabtei 
lungen ohne Widerstand besetzt. Am gleichen Tage erbat der König 
von Montenegro in einem Handschreiben an den Kaiser und König 
Franz Joseph die Einstellung der Feindseligkeiten, die ihm unter ge 
wissen Bedingungen gewährt wurde. 
Major Josef Troyer 
Einer Tiroler Familie entstammend, wurde Troyer am 8. Dezember 1867 in 
Verona geboren. Er trat als Einjährigfreiwilliger im Jahre 1887 in das TJR. ein, 
wurde 1889 Leutnant in der Reserve und später als Berufsoffizier zum IR. 22 über 
setzt, in dem er bis zum Hauptmann vorrückte. Im Jahre 1907 in die Landwehr 
übernommen, kam er zum LIR. 4 (später GSchR. 1), mit dem er in den Welt 
krieg zog. 
Als Major und stellvertretender Regimentskommandant erwarb er sich im 
Gefechte bei Porostyn in Ostgalizien im Juni 1915 das Ritterkreuz des Militär- 
Maria Theresien-Ordens. 
Nach Troyers Heldentod am 5. Juli 1916 auf der Höhe Fodorynczyn bei Na- 
dwörna erfolgte am 5. Oktober des gleichen Jahres nachträglich seine Ernennung 
außer der Reihe zum Oberstleutnant. 
Sein Leichnam wurde später enterdigt und am 4. Juli 1927 in feierlicher 
Weise in Hermagor in Kärnten wieder bestattet. Sein Andenken lebt im Lande 
fort, dessen Söhne die Erinnerung an den „Eisernen Major“ hoch in Ehren halten. 
KÄMPFE AM PRUTH 1915 
Das unter dem Befehl des Mjr. Troyer stehende LIR. 4 traf, 
nachdem es aus dem Brückenkopf bei Kolomea herausgezogen wor 
den war, am 2. Juni 1915 südlich Peczeniczyn ein und bildete dort 
die Armeereserve. 
Am 3. Juni wurden die am Höhenrand südlich des Pruth ver 
laufenden Stellungen von den Russen angegriffen. Es gelang ihnen, 
beiderseits der Höhe Porostyn A 474 einzudringen und auch den 
Abschnitt östlich davon in die Hand zu bekommen. 
Das LIR. 4, zur Wiederherstellung der Lage herangezogen, warf 
den Feind bis 17 Uhr von den Höhen herab und nahm die alten 
Stellungen wieder in Besitz. Der Feind setzte sogleich mit sehr zähe 
geführten Gegenangriffen ein, die zwar zu keinem Erfolge führten, 
aber unaufhörlich auch im Verlaufe des ganzen 4. Juni fortgesetzt 
wurden. Hierbei waren die beiderseitigen Schwarmlinien oft nur 
wenige Schritte voneinander entfernt. Da der rechte Flügel des 
Regiments ohne Anschluß an Nachbargruppen blieb, wurde dort die 
Lage infolge des russischen Schrägfeuers immer schwieriger.
	        
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