Volltext: Der Militär-Maria Theresien-Orden

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überraschte in der Dämmerung die 170 Mann starke Besatzung einer 
Grabensperre am Ausgange des genannten Tales in die Val d'Assa 
und machte sie zu Gefangenen. 
Am 26. Mai wurde die Vorrückung um 6 Uhr wieder aufgenom 
men und um 7 Uhr Feind auf der Höhe 1561 (Mt. Mosciach) festge 
stellt, der sich dort in einem Blockhause mit Flankenanlage ver 
schanzt hatte. Skulski griff nun diesen Gegner entschlossen an. Nach 
heftigem Widerstand wurde die Geschützbedienung überwältigt, in 
die Infanteriestellung eingebrochen und nach Einsatz aller Reserven 
die Stellung erstürmt. Mehr als 1000 Gefangene und 6 moderne Ge 
schütze, 23 Pferde sowie zahlreiches Material waren der Erfolg der 
schneidigen Tat. 
Auf Grund der Meldung der gegen den Mt. Interotto vorgesen 
deten Patrouillen über den Anmarsch von etwa zwei italienischen 
Bataillonen wurden zwei der eroberten Geschütze unter dem Kom 
mando eines der Artillerie entstammenden Fähnrichs in Stellung ge 
bracht. Gegen 8 Uhr begann der Feind seine Angriffe auf die Höhe 
upd versuchte in fünfmaligem, heftigem Vordringen den Mt. Mosci 
ach wieder in seine Hand zu bekommen. Alle Kampffähigen (Offi 
ziersdiener, Sanitätssoldaten u. a.), zum Teil mit italienischen Ge 
wehren ausgerüstet, wurden zur Verteidigung herangezogen. Sämt 
liche Angriffe scheiterten im Kartätschenfeuer der beiden Geschütze 
unter schweren Verlusten. Auf diese Weise konnte der Besitz der 
Höhe bis zur Ankunft herangezogener Verstärkungen gesichert 
werden. 
Gegenüber den starken Verlusten des Feindes waren die 
eigenen nicht bedeutend. Das Halbbataillon zählte nur 270 Mann, 
von denen sich jedoch rund 100 außer der Kampflinie als Nachrich 
tenpatrouillen und zur Sicherung der rechten Flanke befanden. 
Oblt. Skulski hat auf eigene Verantwortung die vom Feinde be 
setzte Höhe angegriffen, genommen, und sie sodann gegen über 
mächtige Angriffe behauptet. Die Besitznahme erleichterte wesent 
lich den am nächsten und zweitnächsten Tage unternommenen An 
griff der 18. IBrig. gegen den Mt. Interotto, deren linker Flügel die 
Höhen ohne feindliche Gegenwirkung ersteigen konnte. Der Angriff 
war daher von ausschlaggebendem Nutzen für die Gesamtlage. 
Hauptmann Gustav Sonnewend 
Sonnewend wurde am 10. März 1885 als Sohn eines Militärarztes in Czerno- 
witz geboren. Er absolvierte die Unterrealschule und die Infanteriekadettenschule 
in Triest, wurde am 18. August 1904 als Kadettoffiziersstellvertreter zum IR. 7 aus 
gemustert und am 1. November 1906 zum Leutnant befördert. 1911 wurde er nach 
Bosnien versetzt und am 1. Mai Oberleutnant im IR. 72. Nach Absolvierung
	        
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