Volltext: Der Militär-Maria Theresien-Orden

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den Verlust dieses Rückens war die wichtige Rokadelinie der Russen 
im Moldawatale unterbunden und der Feind gezwungen, auf die 
Höhen östlich desselben zurückzugehen, wo er sich in starken Stel 
lungen mit viel Artillerie und namhaften Verstärkungen erneuert 
festsetzte. 
Am 8. Juli waren die östlichen Steilhänge des Moldawatales 
das Angriffsziel. Wieder stieß Ruziczka nach dessen Erreichung 
ohne Befehl gegen die Höhe Ardeloaia vor und nötigte die 
feindliche Artillerie zum Rückzug. Dadurch konnten in der Nacht 
zum 9. Juli die feindlichen Stellungen östlich der Moldawa von allen 
Angriffsgruppen des XI. Korps in Besitz genommen und die feind 
liche Front tatsächlich durchbrochen werden. Der an diesem Tage 
unternommene Gegenangriff des Feindes scheiterte hauptsächlich 
an dem Besitze der Höhe Ardeloaia, der in erster Linie ihrer früh 
zeitigen Wegnahme durch die Kompanie des Oblt. Ruziczka zu dan 
ken war. 
Die Russen zogen sich in den nächsten Tagen weiter zurück, 
mußten namhafte Kräfte aus den nördlich anschließenden Teilen 
herausziehen und gegen das vordringende XI. Korps einsetzen. Da 
mit war auch der Zweck seiner Entlastungsoffensive tatsächlich er 
füllt. 
Generalmajor Georg Schariczer v. Reny 
Schariczer entstammt dem vor mehreren hundert Jahren nach Preßburg aus- 
gewanderten Zweige einer deutschen in Oberösterreich ansässigen Familie und 
wurde am 6. Juni 1864 in Zombor (Ungarn) geboren. Nach Besuch der Militärober 
realschule und der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt trat er 
im Jahre 1884 als Leutnant in das Heer ein. 
In den Jahren 1887 bis 1889 besuchte Schariczer die Kriegsschule (Kriegs 
akademie) in Wien, war dann dem Generalstabe zugeteilt und im Mai 1893 zum 
Hauptmann im Generalstabskorps befördert worden, in dem er durch längere Zeit 
in Verwendung stand. 1899 wurde er Major und Generalstabschef der 17. ID. und 
— nach einer Truppendienstleistung — im Jahre 1906 Oberst und Vorstand der 
6. Abteilung des Reichskriegsministeriums. Von 1908 bis 1912 war Schariczer 
Flügeladjutant des Armeeinspektors, GdK, Erzherzog Eugen, und übernahm im Jahre 
1912, seit 1910 Generalmajor, das Kommando der 27. IBrig. in Preßburg, mit der 
er ins Feld zog. 
Im November 1914 wurde er zum Feldmarschalleutnant befördert und zum 
Kommandanten der 16. ID., im Jahre 1916 zum Kommandanten des VII. Korps 
ernannt. 
Für sein Verhalten in den Kämpfen bei Polichna Ende August 1914 als Bri 
gadier und in der 10. Isonzo-Schlacht als Korpskommandant erhielt Schariczer 
das Ritterkreuz des Militär-Maria Theresien-Ordens und die Baronie. Im Mai 1918 
erfolgte seine Beförderung zum General der Infanterie; im Herbst desselben Jah 
res trat er in den Ruhestand und lebt seither in Preßburg.
	        
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