Volltext: Der Militär-Maria Theresien-Orden

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Feldmarschalleutnant Josef Roth 
Geboren am 21. Oktober 1859 in Triest als Sohn eines Oberstleutnants, wurde 
er nach Besuch der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt am 
24. April 1879 als Leutnant zum FJB. 21 ausgemustert. 
In den Jahren 1884 bis 1886 frequentierte er die Kriegsschule (Kriegsakade 
mie) in Wien. Nach Zuteilung zum Generalstabe rückte er im Jahre 1889 zum 
Hauptmann im Generalstabskorps vor, in dem er in verschiedenen Verwendungen 
tätig war. 1895 zum Major befördert, wurde Roth Generalstabschef der 12. ID., 
kam dann zum V. Korpskommando, bei dem er — mittlerweile zum Oberstleut 
nant vorgerückt — bis zu seiner Einteilung beim IR. 76 im Jahre 1900 verblieb. 
Im folgenden Jahre kam er als Oberst wieder in das Generalstabskorps zu 
rück und erhielt die Bestimmung als Chef des Büros für instruktive Arbeiten und 
Übungen des Generalstabes. In dieser Verwendung verblieb er bis zum Jahre 
1908, in dem er zum Kommandanten der 94. IBrig. und zum Generalmajor ernannt 
wurde. Im Jahre 1910 erhielt er das Kommando der Theresianischen Militärakade 
mie, zwei Jahre später erfolgte seine Beförderung zum Feldmarschalleutnant. 
Bei Kriegsbeginn übernahm Roth das Kommando der 3. ID., anfangs Oktober 
1914 jenes des XIV. Korps, das er bis März 1916 führte. Als Korpskommandant er 
hielt er für seine Tätigkeit in der Schlacht von Limanova—Lapanöw das Ritter 
kreuz des Militär-Maria Theresien-Ordens. 
Im August 1915 zum General der Infanterie befördert, übernahm Roth im 
März 1916 die Stelle eines Landesverteidigungskommandanten von Tirol, im Juli 
1916 das Kommando des seinen Namen führenden, später jenes des XX. Korps. 
Im Februar 1918 zum Generaloberst befördert, wurde er auf den Posten des 
Generalinspektors der Militär-Erziehungs- und -Bildungsanstalten berufen, trat 
nach Kriegsende in den Ruhestand und starb in Wien am 9. April 1927. 
DIE SCHLACHT BEI LIMANOVA—LAPANÖW 
Nach wechselvollen Kämpfen nördlich Krakau erhielt FML. Roth, 
Kommandant des im Festungsbereiche stehenden XIV. Korps, Ende 
November 1914 den Auftrag, dem gegen das eigene XI. Korps vor 
gehenden Feind in Flanke und Rücken zu fallen. Hierzu sollten die 
Truppen im Raume Mszana dolna-Chaböwka-Jordanöw (Fußtruppen 
im Bahntransport) bereitgestellt werden. 
Außer den beiden Divisionen des Korps, der 3. und der 8., wur 
den Roth die 13. LID., die deutsche 47. RD., ferner das aus zwei KD. 
und Teilen der polnischen Legion bestehende Kavalleriekorps Nagy 
unterstellt. Durch weitere Zuschübe und Unterstellungen erreichte 
die Armeegruppe (bis 11. Dezember) eine Stärke von neun ID. und 
drei KD., wobei allerdings die Stände einiger ID. sehr niedrig waren. 
Vom Feinde standen am 30. November vier ID. und zwei bis drei 
KD. Front gegen Westen, mit der Hauptkraft bei Wieliczka und bei 
derseits Dobczyce. Dies veranlaßte FML. Roth, der für die Durchfüh 
rung der Operationen vollkommen freie Hand hatte, einen ener 
gischen Vorstoß in der Richtung Tymbark-Bochnia durchzuführen, 
für den jedoch am 1. Dezember nur die 13. LID. zur Verfügung stand. 
Die beiderseitige Lage an diesem Tage zeigt die Skizze. Bis zum 3.
	        
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