Volltext: Der Militär-Maria Theresien-Orden

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Im Herbst 1914 trat er in mannigfache Verwendungen beim 7. Armeekom 
mando, auch in verschiedene Generalstabsdienstleistungen und übernahm als 
Oberstleutnant am 3. Dezember 1916 das Kommando des IR. 32, das er bis zum 
Schluß des Feldzuges auf verschiedenen Kriegsschauplätzen führte. Als Regi 
mentskommandant erwarb er sich in den Kämpfen nördlich der Karpaten im 
Sommer 1917 das Ritterkreuz des Militär-Maria Theresien-Ordens. 
Am 1. April 1918 zum Oberst vorgerückt, diente Redlich nach Kriegsende 
als Regimentskommandant und Infanterieinspektor im Bundesheer, trat dann als 
Generalmajor in den Ruhestand und starb in Wien am 20. Juni 1926. 
DIE KÄMPFE BEIM TATARENPASSE UND IN DER BUKOWINA 
Im Laufe des 23. Juli 1917 machten sich die ersten Anzeichen 
eines beginnenden Rückzuges der Russen im Raume westlich des 
Tatarenpasses bemerkbar. Die Aufklärung ergab, daß die erste 
feindliche Linie nur schwach besetzt sei. 
Am 23. nachmittags wurde vom 30. ID.-Kommando an Obstlt. 
Redlich die Frage gerichtet, ob mit dem ihm unterstehenden IR. 32 
ein Durchstoß durch das Prutczyktal möglich sei, um die starken 
Stellungen am Tatarenpasse zu umgehen. Redlich erklärte dies für 
durchführbar, worauf er den Befehl erhielt, am 24. Juli morgens mit 
den in Stellung befindlichen zwei Bataillonen seines Regiments und 
dem FJB. 16 gegen Blotek vorzustoßen. 
Die Vorrückung, die um 3 Uhr angetreten wurde, war mit gro 
ßen Geländeschwierigkeiten verbunden. Erst um 10 Uhr erreichte 
das Regiment Polonica. Dort machte sich starker Widerstand der 
Russen und Artilleriefeuer aus der rechten Flanke bemerkbar, die 
ein weiteres Vordringen sehr erschwerten. 
Um 19 Uhr faßte Redlich, mit Rücksicht auf die Wichtigkeit des 
raschen Vorgehens für die Gesamtlage der 7. Armee, den Entschluß, 
die feindlichen Stellungen in der Nacht zu durchbrechen. Die erfor 
derliche Gruppierung wurde im Schutze der Dunkelheit angenom 
men, der Beginn des Angriffes war für 23 Uhr angesetzt. 
Um Mitternacht langte ein Befehl des Vorgesetzten Divisions 
kommandos ein, am 25. gegen Blotek vorzustoßen, falls dies jedoch 
nicht möglich sein sollte, zum Angriffe auf die Höhe Siemczuk 
A 1091, die an diesem Tage von Teilen der 34. und 30. ID. genommen 
werden sollte, möglichst starke Kräfte bereitzustelien. 
Obstlt. Redlich entschloß sich, gegen Blotek vorzugehen. Um 
1 Uhr 15 wurden zwei hintereinander liegende russische Stellungen 
an der Straße genommen, die Russen zum fluchtartigen Rückzüge 
gezwungen. Die eigenen Abteilungen erreichten, dem Feinde hart 
nachdrängend, um 6 Uhr Blotek. 
Der Erfolg des Obstlt. Redlich lag darin, daß sein energisches 
Vorgehen am 24. es den Russen unmöglich machte, die starken Stel
	        
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