Volltext: Der Militär-Maria Theresien-Orden

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sehen Drahthindernisse geschoben, mit dem Erfolge, daß durch die 
Explosion der Sprengkörper eine über 100 m breite und etwa 12 m 
tiefe Bresche gerissen wurde, durch die Poppr mit seinen Leuten vor 
wärts stürmte, bis in die feindliche Hauptstellung eindrang und sie 
in der Ausdehnung einer Kompaniebreite aufrollte. Nach einstündi- 
gem Kampf mit Handgranaten, Bajonett und Gewehrkolben kehrte 
der verwegene Sturmtrupp ohne eigene Verluste, aber mit zahl 
reichen Gefangenen zurück, durch deren Einvernahme es dem Divi 
sionskommando möglich wurde, sehr wichtige Feststellungen in der 
Kriegsgliederung der Russen und über deren Angriffsabsichten zu 
machen. Sie sind für die erfolgreiche Abwehr der nächsten Offensive 
von entscheidender Bedeutung gewesen. 
Hauptmann Emil Prochaska 
Prochaska wurde am 28. August 1877 in Tarnöw (Galizien) als Sohn eines 
Architekten geboren, trat nach Besuch des Untergymnasiums in die Infanterie 
kadettenschule in Lobzöw bei Krakau ein, aus der er als Kadettoffiziersstellver 
treter im Jahre 1896 zum IR. 30 ausgemustert wurde. 
Mit der Ernennung zum Hauptmann am 1. November 1911 zum IR. 78 ver 
setzt, zog er 1914 mit diesem ins Feld und erwarb sich bei der Offensive gegen 
Serbien im November 1914 das Ritterkreuz des Militär-Maria Theresien-Ordens 
und mit diesem den Freiherrnstand. 
Nach Kriegsende trat der mittlerweile zum Major beförderte Prochaska, als 
polnischer Staatsbürger, in die polnische Armee ein und stand zunächst als Mili 
tärattache bei der Gesandtschaft in Wien in Verwendung. Er starb als General 
am 22. Juli 1925 in Romanöwka bei Tarnopol in Polen. 
DER KAMPF AM GUCEVO-RÜCKEN 
Zu Beginn der zweiten Offensive der Balkanstreitkräfte im 
Herbst 1914 kämpfte die 13. IBrig., der das IR. 78 angehörte, im 
Verbände der 48., sodann der 36. ID. des XIII. Korps. 
Der nach Erstürmung des Gucevo-Rückens bei Loznica in West 
serbien am 14. September 1914 fortgesetzte Angriff der 13. IBrig. in 
nordöstlicher Richtung mißlang infolge Zersprengung der weiter 
nordwestlich kämpfenden Marschbrigade unter schweren Verlusten. 
Die 13. IBrig. mußte daher ihre Truppen in die frühere, von der 
Höhe Crni vrh bis Kuliste A 708 reichende Stellung zurücknehmen 
und befand sich sodann östlich im Anschluß an das XV. Korps, 
westlich an die mittlerweile herangezogene 36. ID. 
Der Feind drängte den eigenen Truppen scharf nach und setzte 
sich auf den nördlichen Hängen des Gucevo-Rückens fest. Unter den 
Höhen, die der Feind in Besitz genommen hatte, kam der Rückfall 
kuppe A 708 die allergrößte Bedeutung zu, da sie, dem Hauptrücken
	        
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