Volltext: Der Militär-Maria Theresien-Orden

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sehe Gebirgsgeschütze und zwei alte, fest eingebaute Minenwerfer 
beigegeben waren. 
Seit dem 3. Oktober lag des öfteren schweres und schwerstes 
feindliches Feuer auf den Stellungen. Selbst die in den Stein ge 
sprengten Stützpunkte wurden tagsüber eingeebnet und mußten 
nachts wieder freigelegt werden. Insbesondere war die Pasubio- 
platte immer wieder Zielpunkt verstärkten feindlichen Feuers. 
Dieser Vorbereitung folgte am 8. Oktober ein Massenfeuer, das 
Oberguggenberger dahin deutete, daß am nächsten Tage ein 
schwerer Angriff zu erwarten sei. Es wurde daher am Abend eine 
Verteilung der Mannschaft auf die Kavernen durchgeführt, wobei 
sich zeigte, daß die ganze Mannschaft, allerdings nur mit der Ge 
fechtsausrüstung und dichtgedrängt, in den vorhandenen Kavernen 
untergebracht werden konnte. 
Am 9. Oktober um 6 Uhr 30 begann ein außerordentlich heftiges 
Feuer auf die Vorstellung, die Hauptstellung und die Verbindungs 
wege aus — wie später aus Gefangenenaussagen hervorging — 
170 Geschützen. Namentlich die Pasubioplatte war ständig in Rauch 
und Flammen gehüllt. Die seit dem 10. September 1916 mit großem 
Aufwande ausgebauten Stellungen waren in kürzester Zeit ein 
Chaos von Fels- und Steintrümmern. Die eigenen Gebirgsgeschütze 
und Minenwerfer wurden verschüttet. 
Im Schutze seiner Feuerwalze konnte der Feind ungehindert 
durch die geräumte Vorstellung zur Platte auf steigen und gegen 
16 Uhr in den rechten Flügel der Hauptstellung einbrechen. Sofort 
setzte Lt. Oberguggenberger mit allen vorhandenen Kräften zum 
Gegenstoß an, der sich im Feuer der feindlichen Kaverilengeschütze 
entwickeln mußte. Bald trat auch Mangel an Munition und Hand 
granaten ein, da die Reserven unter dem Schutt der vollständig ein 
geebneten Gräben lagen. 
Nach einer kurzen Stockung wurde der Angriff mit großer Hef 
tigkeit gegen die sich tapfer wehrenden Italiener vorgetragen, die 
aber schließlich im Nahkampfe überwunden, nicht nur aus der 
Haupt-, sondern auch aus der Vorstellung geworfen wurden und 
durch die jetzt von Offizieren bedienten Maschinengewehre sehr 
schwere Verluste erlitten. 
Nunmehr eröffneten die italienischen Geschütze und Minen 
werfer erneut ihr Trommelfeuer und zwangen die Abteilungen des 
Lt. Oberguggenberger wieder zur Räumung der Vorstellung. Die 
Zahl der Kampffähigen nahm ständig ab; erst gegen Abend langte 
die erbetene Regimentsreserve (16. Kompanie) ein und wurde so 
gleich zur Auffüllung der Lücken eingesetzt. Nunmehr war es mög 
lich, den Feind nochmals aus der Vorstellung zu verdrängen, so daß 
mit Einbruch der Nacht die Pasubioplatte wieder in vollem eigenem
	        
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