Volltext: Der Militär-Maria Theresien-Orden

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Ohne die Tat des Hptm. Neusser wäre es unter den gegebenen 
Verhältnissen kaum oder nur unter weit größeren Verlusten möglich 
gewesen, sich am östlichen Bugufer erneut festzusetzen. 
Generalmajor Guido Novak v. Arienti 
Als Sohn eines österreichischen Marineoffiziers ist Novak am 21. Januar 1859 
in Mailand geboren worden. Nach dem frühzeitigen Tode seines Vaters kam er in 
die Militärerziehung und wurde im Jahre 1878 aus der Infanteriekadettenschule in 
Karthaus bei Brünn als Kadettfeldwebel zum IR. 80 ausgemustert. Mit diesem nahm 
er an der Niederwerfung des Aufstandes in Südbosnien im Jahre 1882 teil, ge 
langte unmittelbar darauf in die ostgalizischen Standorte des Regiments und ver 
blieb in diesen bis zu seiner Ernennung zum Major, die im November 1901 außer 
der Reihe erfolgte und mit der Versetzung zum 2. TKJR. verbunden war. 
Vom Jahre 1903 bis 1907 führte er das Kommando des FJB. 8 in Tarvis und 
von 1910 bis März 1914 jenes des 1. TKJR. in Innsbruck. 
Auf Grund des erworbenen Anspruches ist Oberst Novak im Jahre 1910 mit 
dem Prädikat „von Arienti" in den Adelsstand erhoben worden. Seit April 1914 
Kommandant der 1. GbBrig. in Mostar, wurde er bei Ausbruch des Weltkrieges 
zum Generalmajor ernannt; er nahm an den Kämpfen in Westserbien verdienst 
vollen Anteil und erlitt auf der Höhe Jagodnja eine schwere Kopfverletzung. 
Geheilt übernahm er wieder die Führung seiner Brigade und erwarb sich an 
der Isonzo-Front in den Abwehrkämpfen nächst Plava das Ritterkreuz des Militär- 
Maria Theresien-Ordens, zugleich den Freiherrnstand. GM. v. Novak, der im 
August 1915 ein zweitesmal verwundet wurde, ist im November desselben Jahres 
mit dem Kommando der 50., später der 62. ID. betraut worden und führte von De 
zember 1916 bis Februar 1917 interimistisch das Kommando des XVII. Korps. 
Seit August 1917 Feldmarschalleutnant, wurde Novak gleichzeitig zum Kom 
mandanten der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt ernannt und 
verblieb auf diesem verantwortungsreichen Posten bis zum Kriegsschluß. In den 
Ruhestand versetzt, lebte er in Wien und starb am 15. August 1928. 
DER KAMPF AM ISONZO IM JUNI 1915 
Am 30. Mai 1915 bezog die 1. GbBrig. den ihr zugewiesenen 
Verteidigungsabschnitt östlich des Isonzo in der Ausdehnung vom 
Rohotbache nördlich des Isonzoknies bis zur Mitte des vom Kloster 
Mt. Santo abfallenden Hanges 107, in einer den Fluß nur teilweise 
beherrschenden Linie. Sie war durch schwache, vor Kriegsausbruch 
begonnene, jedoch unvollendete Feldbefestigungen gegeben. 
Die Organisierung der Verteidigung wurde durch die Weg 
armut, die steilen, feindwärts eingesehenen Hänge, die Unübersicht 
lichkeit des tief eingeschnittenen Flußbettes besonders erschwert, 
dafür wurde der Ausbau der vorhandenen Verteidigungslinie mit 
allen Mitteln betrieben. Von fünf Bataillonen der Brigade waren drei 
zur Besetzung der ersten Linie, zwei in Reserve verwendet. 
Bereits in den Tagen vom 8. bis 11. Juni hatten die Italiener 
mehrere übergangsversuche bei und südöstlich Plava unternommen, 
die von dem dort in Stellung befindlichen Bataillon 1/51 abgewehrt
	        
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