Volltext: Der Militär-Maria Theresien-Orden

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genügenden Verpflegung sichtlich herabgesetzt. Es bedurfte persön 
licher Einwirkung und Ermahnungen des GM. Müller in allen 
Frontabschnitten, um das Vertrauen der Truppen wieder zu stärken. 
Unter dem Einfluß des Abziehens eigener Divisionen auf den 
russischen Kriegsschauplatz infolge des unglücklichen Ausganges 
der Kämpfe bei Luck, griffen die Alpini im Raum nördlich und süd 
lich des Mt. Magari am 18. und 19. Juni mit großer Zähigkeit an. Ein 
Erfolg blieb ihnen aber versagt. Am 20. versuchten sie nochmals 
durchzudringen. Doch alle Anstrengungen blieben trotz zahlenmäßi 
ger Überlegenheit, infolge Tapferkeit und zäher Standhaftigkeit der 
eigenen Truppen und des Eingreifens von Reserven ohne Ergebnis. 
Auf diese Weise konnten die Stellungen des bereits stark erschüt 
terten Nordflügels des III. Korps gehalten werden. Eine äußerst be 
denkliche und gefährliche Krise — nicht nur innerhalb dieses Korps, 
sondern auch bei der ganzen 3. Armee — war nur durch die der 
eigenen Beurteilung des GM. Müller entsprungenen Initiative der 
Verlegung des Schwergewichts der Verteidigung in den Raum des 
Mt. Magari glücklich überwunden worden. 
Generalmajor Paul v. Nagy 
Sajö Senye im Komitat Borsod war 1864 der Geburtsort des Grundbesitzer 
sohnes Paul v. Nagy, der zwanzig Jahre später aus der Infanteriekadettenschule 
in Pozsony (Preßburg) als Kadettoberjäger in das k. u. k. FJB. 11 eingereiht wurde. 
Noch vor der Ernennung zum Offizier in den Aktivstand der ungarischen Honved 
übertretend, ermöglichte ihm die volltommene Beherrschung der ungarischen wie 
der deutschen Sprache die Aufnahme in den höheren Offizierskurs und in die 
Kriegsschule (Kriegsakademie), sodann die Zuteilung zum Generalstabe, dem er in 
verschiedenen Verwendungen bei der Honved bis zum Obersten angehörte. Als 
noch nicht fünfzigjähriger Generalmajor und Kommandant der 73. HIBrig. empfing 
Nagy im August 1914 bei Polichna in Russisch Polen die Feuertaufe und erwarb 
sich noch im gleichen Monat im Kampf bei Bychawa das Ritterkreuz des Militär- 
Maria Theresien-Ordens. 
In den folgenden Kriegsjahren nahm er an der Spitze der 20. HID. an den 
Kämpfen in den Karpaten, bei Gorlice und am Isonzo teil und befehligte dann 
bis Kriegsende die 40. HID. in Wolhynien, Ostgalizien und in der Bukowina. Nach 
mehrjähriger Dienstleistung in der ungarischen Nationalarmee starb Vitez Paul 
v. Nagy als General der Infanterie am 10. Februar 1927 in Budapest. 
DAS GEFECHT BEI BYCHAWA 
Im Verlaufe der Kämpfe der 1. Armee südlich Lublin war die 
73. HIBrig. unter der Führung des GM. v. Nagy am Abend des 
28. August 1914 im Raum um Kosarzöw (28 km südlich Lublin) ein
	        
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