Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

AUS DER GESCHICHTE 
DES 
MILITÄR-MARIA THERESIEN-ORDENS 
STIFTUNG UND AUSGESTALTUNG 
Die Liebe zu ihrem tapferen Heer hatte die Kaiserin und Köni 
gin Maria Theresia bewogen, als Zeichen dankbarer Anerkennung 
lür besonders hervorragende Waffentaten und Führerleistungen 
einen militärischen Orden zu stiften und ihm ihren eigenen Namen 
zu geben. Für die Kundmachung dieser kaiserlichen Willensmeinung 
gab der Sieg bei Kolin am 18. Juni 1757 die Veranlassung. Dieser 
Tag wurde als Stiftungstag erklärt, dagegen sollte das Ordens- und 
Titularfest alljährlich am 15. Oktober, dem Tage der heiligen There 
sia, begangen werden. 
Ordensmitglieder konnten Offiziere aller Grade, auch Fähn 
riche und Kornets, ohne Rücksicht auf Abstammung und Religion 
werden, insofern sie den Anforderungen der Ordenssatzungen in 
bezug.auf eine ordenswürdige Tat entsprachen. Praktisch ist die Or 
densverleihung an Fähnriche und Kornets nicht zur Verwirklichung 
gekommen, doch nennt die Ordensgeschichte zwei Fälle, in welchen 
Offiziere das Ritterkreuz für Waffentaten erhalten haben, die sie 
noch vor ihrer Ernennung zum Offizier vollbracht hatten. Der Unter 
leutnant Kropfreiter wurde durch die Ordensverleihung für Ver 
dienste bei der Belagerung von Zara im Jahre 1813 als Feuerwerker 
ausgezeichnet, der Leutnant i. d. Reserve Poppr für den Gegen 
angriff bei Batköw im Jahre 1916 als Fähnrich. Die Neuauflage der 
Ordenssatzungen vom Jahre 1878 erwähnt nur mehr Offiziere als 
zulässige Ordensbewerber. 
Anfänglich bestand der Orden nur aus zwei Graden, jenem der 
Großkreuze und dem der Ritter- oder Kleinkreuze; zwischen beide 
ist im Jahre 1765 noch die Klasse der Kommandeure eingereiht wor 
den. Das Ordenskleinod bestand aus einem goldenen, weiß ge 
schmelzten Kreuze mit kreisrundem rotweißrotem Mittelschild, um 
geben von dem Ordenswahlspruch ,,FORTITUDINl‘ 1 . Das Großkreuz 
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