Volltext: Der Militär-Maria Theresien-Orden

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nach und nach 36 Bataillone unterstellt gewesen, von welchen jedes 
blutige Opfer gebracht hat; die Hauptlast des Kampfes jedoch trugen 
die heldenmütigen steirischen Truppen der 18. IBrig., das IR. 87 und 
das FJB. 9, dann das ungarische LstBataillon 1/2. 
„Das Ringen um den Mt. S. Gabriele" — verkündete der amt 
liche Heeresbericht vom 11. September 1917 — „wird stets dann zu 
nennen sein, wenn es ein Beispiel zähesten, ruhmreichen Verteidi 
gungskampfes hervorzuheben gilt." Die Seele dieses Heldenkampfes 
war Oberst Laxa. 
Major Anton Lehar 
Geboren wurde er am 21. Februar 1876 in Ödenburg als Sohn eines Militär 
kapellmeisters. Nach Besuch der Realschule in Prag und Wien trat Lehar in die 
Infanteriekadettenschule in Wien ein, aus der er im Jahre 1893 als Kadettoffiziers 
stellvertreter zum IR. 50 ausgemustert wurde. 1894 zum Leutnant befördert, be 
suchte er in den Jahren 1897 bis 1899 die Kriegsschule (Kriegsakademie) in Wien 
und war dann bis zum Jahre 1902 dem Generalstab zugeteilt. 
Im Mai dieses Jahres wurde er zum Hauptmann im IR. 83 befördert, war in 
den Jahren 1906 bis 1910 dem technischen Militärkomitee in Wien zugeteilt und 
Lehrer an der Armeeschießschule in Bruck a. d. L. In dieser Verwendung wurde 
Lehar, nach Ablegung der Prüfung zum Stabsoffizier im Generalstab, im Jahr 1913 
Major und Studienleiter. 
Mit Beginn des Weltkrieges übernahm Lehar das Kommando des II. Batail 
lons des ungarischen Preßburger LstlR. 13. In dieser Verwendung erwarb er sich 
das Ritterkreuz des Militär-Maria Theresien-Ordens und den Freiherrenstand. 
Im Jahre 1915 kam er in die Generalstabsabteilung des Landesverteidigungs 
kommandos von Tirol, ging 1916 über eigene Bitte wieder an die Front, wo er das 
Kommando über den Unterabschnitt Etschtal—Rovereto erhielt. 
Im Sommer 1916 wurde Lehar als Abteilungsvorstand für die gesamte Infan 
terie- und Kavalleriebewaffnung in das technische Militärkomitee berufen, kahl 
im Herbst 1917 über eigene Bitte neuerlich an die Front und wird als Oberstleutnant 
zunächst Kommandant des selbständigen steirischen Landsturmbataillons 150 in 
der Bukowina, dann im Februar 1918 Kommandant des IR. 106. Im Mai 1918 zum 
Obersten befördert, kämpfte er am Piave und erwarb sich die Goldene Tapfer 
keitsmedaille für Offiziere. 
Im Winter 1918 auf 1919 war Oberst Freih. v. Lehar als Kommandant einer 
westukrainischen Infanteriedivision an den Kämpfen um das von den Polen be 
setzte Lemberg, sodann im Frühjahr 1919 an der Aktion des Landeshauptmanns 
von Steiermark zur Sicherung der Südsteiermark gegen die Jugoslawen, unter 
Bereitstellung eines von ihm gesammelten Bataillons ungarischer Emigranten, 
beteiligt. 
Im August 1919 wurde er Militärkommandant in Westungarn, dann Befehls 
haber der Division von Szombathely. Im Frühjahr 1921 erbat er den Abschied, 
im Oktober desselben Jahres stellte er sich dem König Karl bei dessen Versuch, 
seine Herrscherrechte wiederzugewinnen, zur Verfügung und wurde von ihm zum 
Generalmajor ernannt. Lehar, der sich in den Jahren vor dem Weltkrieg um die 
Hebung der Schießausbildung im Heer sehr verdient gemacht hat und im Kriege 
dreimal verwundet worden ist, widmete sich in späteren Jahren der Landwirt 
schaft und lebt gegenwärtig in Wien.
	        
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