Volltext: Der Militär-Maria Theresien-Orden

173 
der nachdrücklichen Forderung des Hptm. Krömer. Dieser ritt so 
dann gegen Kol. Kowban, wo er seinen Brigadier vermutete. 
Er erreichte ihn dort und erstattete Bericht über die Lage und 
die getroffenen Verfügungen. Zu diesem Zeitpunkt traf auch der 
Divisionskommandant FML. Gabriel ein und teilte mit, daß die Rus 
sen bei Abweisung einer gewaltsamen Erkundung der Honved-In- 
fanteriedivision in deren Stellung eingedrungen seien, die bei dem 
unsichtigen Regenwetter überrannt wurde. Um 4 Uhr. waren sie in 
Ulgöwka und in Zwiniacze — 8 km hinter der Front — eingedrun 
gen, wo das 48. ID.- und das 61. HID.-Kommando überfallen wurden. 
Der Divisionär, dem es gelungen war, mit dem Generalstabschef zu 
seinen Brigaden durchzukommen, war der Ansicht, daß der Feind 
wahrscheinlich schon bei Kol. Kowban, also südlich der zurück 
gehenden 11. GbBrig. stehe. Da ihre Gefechtskraft durch den kon 
zentrischen Angriff in der Front, beiden Flanken und im Rücken 
stark geschwächt sein müsse, wurde ein weiterer Widerstand der 
48. ID. im Raume Kol. Niwa—Kol. Gubin Budki—Kol. Kowban für 
zweck- und aussichtslos gehalten. Demgemäß sollte die 48. ID. ohne 
jeden Verzug in südöstlicher Richtung auf die Höhen zwischen 
Mysliny und Zwiniacze zurückgehen. Die Besetzung der Höhen 
von Mysliny sollte der Armee v. d. Marwitz wenn möglich noch den 
Widerstand nördlich der Lipa-Niederung ermöglichen, zum minde 
sten aber das Zurückgehen über die nur auf Stegen bei Lipa, 
Holatyn und Radostav passierbare sumpfige Niederung der Lipa 
gestatten. Einwendungen des Hptm. Krömer gegen den allgemeinen 
Rückzug wurden mit der Bemerkung abgewiesen, daß die Gefechts 
kraft der 48. ID. nur durch eine entschiedene und rasche Loslösung 
vom Feinde erhalten werden könne, folglich ein weiterer Wider 
stand aussichtslos sei. 
über Bitte des Hptm. Krömer wurde ihm gestattet, die mittler 
weile ausgefertigten Rückzugsbefehle den Truppen zu überbringen. 
Um 6 Uhr 30 traf er nordöstlich Kol. Kowban den Stab der 
deutschen 43. ResID., der um 4 Uhr in Kol. Kowban von den Russen 
überfallen worden war. Er erfuhr, daß ein deutsches Bataillon zum 
Anmarsch auf Kol. Kowban befohlen sei und daß bis Mittag voraus 
sichtlich noch weitere 2 bis 3 Bataillone gegen Kol. Kowban diri 
giert werden dürften. Krömer erkannte die Wichtigkeit des Raumes 
von Kol. Gubin Budki für die Sammlung der deutschen Truppen bei 
Kol. Kowban. Unter dem Eindruck, daß die Russen nicht nachzu 
drängen schienen, erteilte Krömer, entgegen den ausgegebenen Dis 
positionen, dem Bataillon 1/93 die Weisung, die derzeitige Linie süd 
lich des Westteiles von Kol. Gubin Budki zur Sicherung der linken 
Flanke der 48. ID. zu halten und Verbindung sowie Anschluß mit 
den deutschen Truppen und mit der 11. GbBrig. zu suchen.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.