Volltext: Der Militär-Maria Theresien-Orden

156 
Oberst Gotthard Janky v. Bulcs 
Einer altungarischen Adelsfamilie entstammend, als Sohn des späteren 
FML. Ludwig v. Janky, wurde Gotthard v. Janky im Jahre 1868 zu Deva in Sie 
benbürgen geboren. Nach zehnjähriger Militärerziehung verließ er die Theresia 
nische Militärakademie zu Wiener Neustadt am 18. August 1889 als Leutnant des 
HR. 1, gelangte in den Generalstab, dem er in verschiedenen Dienstverwendun 
gen bis 1914 angehörte. Bei Ausbruch des Weltkrieges und in den ersten drei 
Kriegsjahren kommandierte er das HR. 4 auf dem russischen Kriegsschauplatz, so 
dann die 6. (später 1.) KBrig. am Piave, in der Ukraina und zuletzt in Sieben 
bürgen. 
Für die Kämpfe am Styr beim Gutshof Tuman (östlich Gruziatyn in Rus 
sisch-Polen) vom 18. bis 26. Juni 1916, in welchen er das Feuergefecht einer 
korpsunmittelbaren Gruppe leitete, wurde Janky das Ritterkreuz des Militär- 
Maria Theresien-Ordens zuerkannt. Nach Auflösung der österreichisch-ungari 
schen Monarchie im Herbst 1918 ist er von den Rumänen durch mehrere Monate 
interniert worden; er gehörte dann seit September 1919 der ungarischen Natio 
nalarmee und der aus ihr hervorgegangenen neuen Honved an, zuletzt von 1925 
bis 1930 als deren Oberkommandant. Im März letzteren Jahres trat Janky als 
General der Kavallerie auf eigene Bitte in den Ruhestand und lebt seither in 
Budapest. In Anerkennung hoher Verdienste um die Ausgestaltung der Honved 
während seiner aktiven Dienstleistung ist ihm gelegentlich der Mobilisierung 
gegen Rußland im Jahre 1941 der Dienstgrad eines Generalobersten verliehen 
worden. 
DIE KÄMPFE AM STYR BEIM GUTSHOF TUMAN 
Im Verlauf der durch die Gegenoffensive des GO. v. Linsingen 
ausgelösten Kämpfe in Wolhynien stand das österreichisch-unga 
rische II. Korps (FML. Kaiser) im Anschluß an das kombinierte Korps 
unter Gdl. Fath mit der Front nach Süden im Wald- und Sumpfgebiet 
zwischen dem Stochod und dem Styr. Beide Korps hatten heftige 
Angriffe der Russen auszuhalten, welchen am 17. Juni 1916 der 
Durchbruch gelang, so daß zwischen den inneren Flügeln der genann 
ten Korps eine nahezu 9 km breite Lücke entstand, die vom Gutshof 
Tuman bis Ugly am Stochod reichte. 
Zur Wiederherstellung der ursprünglichen Front wurden zunächst 
vier Schwadronen des HR. 4 samt einem Maschinengewehrzug ein 
gesetzt; im Laufe des 17. und 18. folgten noch je drei Schwadronen 
des DR. 4 und HR. 7, ferner ein Bataillon polnischer Legionäre, eine 
reitende Batterie und schließlich am 19. zwei Kompanien mit drei 
Maschinengewehren des SchR. 11. Zum Kommandanten dieser zu 
sammengewürfelten Kampfgruppe, die den rechten (westlichen) 
Flügel des Korps Fath zu bilden hatte, wurde der Oberst v. Janky 
bestimmt, der am Nachmittag des 18. Juni an der Wegkreuzung 
„West" nördlich Tuman eintraf und sogleich die Bildung von Unter 
abschnitten, Ausscheidung von Reserven, Herstellung der Verbin 
dung zu den Nachbargruppen sowie die recht schwierige Heran
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.