Volltext: Der Militär-Maria Theresien-Orden

106 
Oberleutnant Johann Fousek 
Fousek wurde am 24. Juni 1892 in Hostim bei Beraun in Böhmen geboren; 
nach Absolvierung einer landwirtschaftlichen Schule trat er im Jahre 1912 in das 
Heer als Einjährigfreiwilliger ein. 
Bei der Mobilisierung rückte er als Kadettaspirant zur 9. Kompanie des 
IR. 102 ein, übernahm später das Kommando dieser Kompanie und wurde im 
März 1915 verwundet. 
Am 1. Juli 1915 zum Leutnant i. d. R. ernannt, rückte Fousek wieder ins 
Feld, übernahm abermals ein Kompaniekommando, wurde jedoch bald schwer 
verwundet. 
Im Februar 1916 erneut an die Front gekommen, wurde er zum Oberleutnant 
befördert, in den Aktivstand übersetzt und mit der Ausbildung eines Jagdkom 
mandos betraut. Als dessen Kommandant erwarb er sich am 16. September 1916 
das Ritterkreuz des Militär-Maria Theresien-Ordens und erhielt bei dieser Ge 
legenheit zum dritten Male eine Verwundung. Er zog dann im Januar 1917 wie 
der ins Feld und machte als Kommandant der Sturmabteilung alle Gefechte des 
IR. 102 bis zum Ende des Krieges mit, wobei er noch einmal leicht verwundet 
und einmal gasvergiftet wurde. 
Als tschecho-slowakischer Staatsangehöriger diente Fousek in der Armee 
noch bis zum Jahre 1927, trat dann, infolge der durch die Legionärsgesetze ver 
ursachten Dienstverhältnisse, als Kapitän aus dem Heere aus und bewirtschaftet 
seither den väterlichen Besitz in Hostim bei Beraun. 
DER KAMPF BEI NO VA VAS IN DER SIEBENTEN ISONZO- 
SCHLACHT 
Am 15. September 1916 stand das IV. Bataillon des IR. 102 in 
einer Verteidigungsstellung südlich Novavas mit drei Kompanien in 
der ersten Linie, Oblt. Fousek mit etwa 120 Mann als Regiments 
reserve in fünf Dolinen östlich der Höhe -<>-198. 
Um 13 Uhr brach der Feind mit großen Massen in die Stellung 
des IV. Bataillons ein, überrannte die in den vorherigen Kampftagen 
geschwächte Besatzung und flutete gleich einer Sturzwelle über 
A 208 in östlicher Richtung vor. Ein Teil des Feindes schwenkte nach 
dem Durchbruch südlich und nördlich ein, um die in den Nachbar 
abschnitten standhaltenden Besatzungen im Rücken zu fassen und 
dadurch aufzurollen. 
Fousek, der für seine Person zum Bataillonskommandanten vor 
gegangen war, sah die feindliche Bewegung, eilte zu seiner Mann 
schaft in der „Taubengrotte" zurück, besetzte mit den ersten heraus 
eilenden sieben Mann einen vor der Grotte befindlichen Steinriegel 
und eröffnete auf den etwa 30 Schritte entfernten Feind das Feuer. 
Dieser, durch das aus der Flanke kommende Feuer überrascht, verlor 
alle Geistesgegenwart, stellte seine Vorrückung ein und erwiderte 
erst später das Feuer. Hierbei wurde Fousek durch einen Steckschuß 
an der rechten Hand verwundet, verblieb jedoch bei seiner Abtei 
lung. Die kurze Einstellung der Vorrückung des Feindes benützte
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.