Volltext: Der Militär-Maria Theresien-Orden

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Monte Broi und einige Tage später die Stellung bei dem 1 km nörd 
lich von Valcanai liegenden Ort Votto. Dadurch war eine größere 
Schutzzone für die nördliche Flanke der in Aussicht genommenen, 
über die Hochfläche zu führenden Operationen geschaffen worden. 
Gendarmerie-Oberstleutnant Eduard Fischer 
Fischer wurde als Sohn eines Gutsverwalters am 18. Januar 1862 in Ka- 
rapcziu in der Bukowina geboren. Nach dem Besuche des Untergymnasiums kam 
er in die Infanteriekadettenschule in Lemberg und erreichte am 1. November 
1888 den Grad eines Leutnants. 
Als solcher trat er zwei Jahre später in den Gendarmeriedienst ein, in dem 
er bis zum Landesgendarmerie-Kommandanten in der Bukowina und zum Gen 
darmerie-General vorrückte. In dieser Stellung erwarb er sich für die Verteidi 
gung des Buchenlandes zu Beginn des Krieges das Ritterkreuz des Militär-Maria 
Theresien-Ordens. 
General Dr. h. c. Eduard Fischer starb in Wien am 21. Juni 1935. 
DIE VERTEIDIGUNG DER BUKOWINA ZU BEGINN DES KRIEGES 
Der Landesgendarmerie-Kommandant der Bukowina, Obstlt. 
Eduard Fischer, hatte im Kriegsfälle an der Seite seines Landeschefs 
zu bleiben und im Lande den Gendarmeriedienst weiter zu leiten. 
Bei Kriegsausbruch übernahm er demgemäß das Kommando 
über die Grenzsicherung gegen Rußland. Um das Eindringen russi 
scher Kräfte auf österreichisches Gebiet und dadurch eine Störung 
der Mobilisierung in der Grenzzone zu verhindern, entschloß er sich 
zur offensiven Verteidigung des zugewiesenen Grenzabschnittes und 
zur sofortigen Besetzung der beherrschenden Höhen jenseits der 
Grenze. 
Er ließ daher am 6. August 1914 in den frühen Morgenstunden 
die feindlichen Vorposten überfallen und behauptete die nun besetz 
ten feindlichen Gebietsteile in zahlreichen Kämpfen gegenüber viel 
fach überlegenen Kräften bis in die letzten Augusttage. 
Am 1. September rückten starke feindliche Abteilungen vor, 
denen gegenüber die Gendarmerieposten ihre Stellungen aufgeben 
mußten. Die letzten österreichischen Kampftruppen zogen sich aus 
der Bukowina zurück. Fischer verblieb mit 60 Gendarmen, 600 Land 
sturmmännern und 80 Reitern in erster Linie, sowie mit etwa der 
gleichen Zahl in zweiter Linie, bei einer Grenzausdehnung von rund 
100 km im Lande. 
Er entschloß sich, die Verteidigung der Grenzprovinz nach Tun 
lichkeit aus eigenem sofort zu organisieren und bildete aus Eisenbahn 
wachen, Landsturm-Gendarmerieassistenzen, ferner aus der Mann 
schaft der Gendarmerieposten und der Finanzwache sowie des Forst-
	        
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