Volltext: Der Militär-Maria Theresien-Orden

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und befahl ihnen — es war inzwischen Mittag geworden — in den 
Basson zurückzukehren, die italienischen Waffen zu sammeln und 
die Toten zu beerdigen. Die Zahl der letzteren betrug 22 Offiziere 
und 219 Mann; erbeutet wurden: eine dem IR. 115 von der Stadt 
Brescia gewidmete Ehrenflagge, über 600 Infanteriegewehre, rund 
100.000 Patronen und anderes Kriegsmaterial. Unter den Schwerver 
wundeten befand sich der persönlich tapfere Regimentskomman 
dant. 
Die Kunde von dem beispiellos kühnen Handstreich des Ober 
sten v. Ellison verbreitete sich wie ein Lauffeuer im ganzen Armee 
bereich; sie hat zur Belebung der Zuversicht und Hebung der Wi 
derstandskraft in überragendem Maße beigetragen. GO. Dankl, Lan 
desverteidigungskommandant in Tirol, kennzeichnete die einzig 
artige Kampfhandlung mit den Worten: Persönliche Tapferkeit, 
kühner Entschluß, großer Erfolg, nachhaltige Wirkung. 
Oberleutnant in der Reserve Alfred Enrich 
Enrich wurde am 23. Februar 1882 in Innsbruck geboren, besuchte dort die 
Volks- und Mittelschule und trat im Jahre 1904 als Einjährigfreiwilliger beim 
LSchR. I ein, verblieb dort behufs Aktivierung und wurde am 1. Mai 1907 zum 
Leutnant unter Übernahme in den Aktivstand ernannt. 
Nach fünf Jahren zum Oberleutnant befördert, trat er im April 1914 aus 
dem Aktivstande aus, rückte jedoch bei Kriegsbeginn zum LSchR. III ein. In den 
Kämpfen um das Panzerwerk Valmorbia im Sommer 1916 erwarb er sich das 
Ritterkreuz des Militär-Maria Theresien-Ordens. 
Nach Beendigung des Krieges machte Enrich die Freiheitskämpfe in Kärn 
ten mit dem Bataillon „Tirol" mit. Im Jahre 1938 rückte Oberleutnant Enrich zum 
KavSchR. 11 als Schwadronchef ein und nahm durch acht Wochen mit diesem 
Regiment an der Besetzung des Sudetenlandes teil. Mit 1. Dezember 1939 wurde 
er zu dauernder Felddienstleistung einberufen und im Winter 1940 zum Haupt 
mann befördert. 
DER KAMPF UM DAS PANZERWERK VALMORBIA 
IM ARSATAL 
Nach Zurücknahme der Front im Juni 1916 bezog das I. Bataillon 
des KSchR. I am 28. Juni 1916 das Panzerwerk Valmorbia im 
Arsatal (südöstlich Rovereto), wobei das Werk selbst — außer der 
Artillerie — von der 1. Kompanie und dem XIX. Marschbataillon des 
KSchR. besetzt war, während die vom Oblt. Enrich befehligte 4. Kom 
panie als Reserve in einer Kaverne am Nordhang, also feindabwärts, 
eingeteilt war. 
Die Stellungen des Bataillons außerhalb des Werkes waren nicht 
ausgebaut, wurden erst instandgesetzt, einige Abteilungen und das 
Marschbataillon befanden sich noch südlich des Werkes auf der
	        
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