Volltext: Der Militär-Maria Theresien-Orden

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halb des Geniestabes in verschiedenen Verwendungen tätig gewesen. Er wirkte 
als Sachbearbeiter im Technischen Militärkomitee, als Lehrer an der Kriegs 
schule (Kriegsakademie) und am Höheren Geniekurs, kam 1911 als Geniedirek 
tor nach Brixen und zwei Jahre später als Oberst in gleicher Eigenschaft 
nach Riva. 
Bahnbrechend ist er auf allen Gebieten moderner Ausgestaltung der Ge- 
birgsbefestigungen und der Konstruktion verbesserter Kampfmittel tätig gewesen; 
nebstbei waren ihm zahlreiche Anregungen zur Einführung neuer Geschütze 
zu verdanken. Nach der Kriegserklärung Italiens im Mai 1915 übergab 
Oberst v. Ellison die Leitung der Geniedirektion seinem Stellvertreter und er 
hielt das Kommando eines Verteidigungsabschnittes in Südtirol. In dieser Eigen 
schaft erwarb er sich durch die zähe und heldenmütige Behauptung der Werk 
gruppe auf der Hochfläche von Lavarone, insbesondere durch die beispiellos 
kühne Wiedergewinnung des Stützpunktes Basson im August 1915, das Ritter 
kreuz des Militär-Maria Theresien-Ordens. 
Im Frühjahr 1916 führte er bei der Offensive gegen den als unbezwingbar 
angesehenen Mt. Kempel die Hauptangriffsgruppe, später das Kommando der 
43. SchBrig., dann jenes der 1. KJgBrig. auf dem Pasubio. Der Ernennung zum 
Generalmajor im August 1917 folgte die Erhebung in den Freiherrenstand, im 
Januar 1918 die Betrauung mit dem Rayonskommando II in Südtirol, schließlich 
die Ernennung zum Kommandanten der Luftstreitkräfte. Nach Kriegsende erbat 
Ellison seine Versetzung in den Ruhestand und zog sich nach Graz zurück; im 
Jahre 1939 ist ihm, anläßlich des 25. Gedenktages der Schlacht bei Tannenberg, 
der Charakter eines Generalleutnants verliehen worden. 
DIE WIEDERGEWINNUNG DES STÜTZPUNKTES BASSON 
Dem aus drei Divisionen bestehenden italienischen V. Korps 
war für die zweite Hälfte des Monats August 1915 die Aufgabe vor 
gezeichnet worden, in das Suganatal einzudringen und sich gleich 
zeitig in den Besitz der Hochflächen von Lavarone-Folgaria samt 
den dort erbauten Sperrbefestigungen zu setzen. Deren östlichen 
Teil, die Gruppe Vezzena, befehligte seit Mitte Juli Oberst v. Elli 
son, dem das Kommando dieses besonders gefährdeten Verteidi 
gungsabschnittes über eigene Bitte übertragen worden war. Ihm ge 
lang es durch zweckentsprechende technische und artilleristische 
Maßnahmen, vor allem jedoch durch beständige persönliche Ein 
flußnahme, sowohl die Widerstandskraft der Werke, als auch die 
Zuversicht ihrer Verteidiger wesentlich zu stärken. 
In seinem Befehlsbereich lagen die im Jahre 1910 vollendeten 
Panzerforts Lusern, Verle und Cima di Vezzena, ferner eine erst 
kurz vor Kriegsbeginn aufgeworfene größere Erdschanze im Inter 
vall zwischen Lusern und Verle, die als „Stützpunkt Basson" be 
zeichnet wurde. 
Der Längendurchmesser dieses elliptisch angelegten Erdwerkes 
betrug etwa 200 m, die größte Breite 60 m; an der feindwärtigen 
Schmalseite war der Stand für einen Artilleriebeobachter des Wer 
kes Verle, an der entgegengesetzten ein ringförmiges Reduit einge 
richtet worden. Im Vorfelde der in Erde geböschten, stellenweise
	        
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