Volltext: Zur heimatkundlichen Auswertung der Kirchenbücher (6 / 1935)

34 — 
friedhof, in dem alle Marktbürger, ihre Familienangehöri⸗ 
gen und die dortigen Messeleser beerdigt werden. Die Ki— 
sanskirche, der Überlieferung nach zur Zeit der Christiani— 
sierung unserer Gegend eine Taufkapelle, ist Filialkirche 
von Si. Nikola und der Friedhof ist alt wie der Markt Sar— 
mingstein, der seine höchste Blüte zur Schiffmeisterzeit hatte 
Aus diesen Tagen stammen auch viele der bemerkenswerten 
Grabsteine an den Außenseiten des Gotteshauses mit ihren 
sinnigen Inschriften. Seit 6. Dezember 1912 wird im Ein⸗ 
vernehmen mit dem Pfarramte und der Marktkommune 
auch der nordseitige Teil des Gottesackers belegt. Seine 
Lage, gleichsam im Herzen des Ortes, die gepflegten Grä— 
ber, an denen vorbei der tägliche Weg der Messebesucher 
führt, läßt ein Zusammengehörigkeitsgefühl, ein stetes Ver— 
bundensein mit den Entschlafenen aufkommen und die Worte 
des alten Spruches wahr werden: 
Nur für flüchtige Augenblicke 
Trennt des Todes kalte Hand 
Alle, welche treue Liebe 
Fest und innig hier verband. 
Hoffnung sagt, wir sehn uns wieder 
Einst in einem bessern Land! 
ð 
m 
ge— 
W 
St 
ei 
Fe 
im 
m 
sta 
901 
T 
91 
u 
ru 
ste 
— 
24 
( 
si 
be 
ky. 
pe 
Der Kalkofen in St. Nikola 
Frida Czerkauer, St. Nikola 
Das letzte Haus der alten Donausiedlung St. Nikola 
ist der seit 1860 bestehende Kalkofen, seit langer Zeit im Be— 
sitze der Kalkbrennerfamilie Graß. Hier wird von fleißigen, 
nimmermüden Händen ein sehr nützliches, aber auch gar 
beschwerliches Gewerbe ausgeübt, von dem einiges berichtet 
werden solll. 
Schon von weitem verraten die weißleuchtenden Stein— 
haufen des Lagerplatzes am gegenüberliegenden Straßen— 
rande die Bestimmung des hohen, seltsam geformten Ge— 
bäudes, aus dessen Dachraum ein Schacht zur Höhe der Dim— 
bach —Waldhaufner Straße, beziehungsweise zum Bahn— 
hofe mündet, während eine Aufgiehvorrichtung an die 
Donau und zum Landeplatz der schweren Kalkschiffe, „Trau⸗ 
ner“ genannt, führt. Fast den ganzen inneren Raum des 
Gebäudes füllt der tonnenförmig gemauerte Brenn⸗ 
2 
14. 
v 
14 
J 
* 
—9 
* 
2
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.