Volltext: Zur heimatkundlichen Auswertung der Kirchenbücher (6 / 1935)

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Pfarrgemeinde abgefertigt wurde, nach dem die Seelen— 
zahl im Jahre 1787 1616 Seelen betrug. Geute beträgt die 
Seelenzahl, zum Vergleich angegeben, bei bedeutend klei— 
nerem Pfarrgebiet etwa 2200). Der Bericht mußte auch 
Antwort geben auf die Frage, welche Leidenschaften, Tu— 
genden und Laster in der Pfarrgemeinde vornehmlich 
herrschten. Die Antwort des Herrn Pfarrers lautete: f⸗ 
fentliche Laster sind nicht bekannt, aber auch besondere Tu— 
genden sind nicht häufig, besonders lobenswert ist der eif— 
rige Gottesdienstbesuch. Als Leidenschaften werden angege— 
ben die Neigung zum Spielen, die Lust zum Tanzen, ins⸗ 
besonders die sogenannten Bauerntänze und das Fensterln. 
An üblichem Aberglauben wird angeführt das Wettervor— 
hersagen nach den Lostagen und daß viele Leute noch auf 
das Haussteuersammeln sehr viel geben, weil es heißt, die 
Braut, die vor der Hochzeit nicht Haussteuer sammeln geht, 
muß nach der Hochzeit betteln gehen, Verwunderlich ist es, 
daß der damalige Herr Pfarrer das sogenannte Wenden 
(Gesundbeten) nicht erwähnt, auf das heute noch hie und 
da viel gehalten wird. 
Im Jahre 1792 schlug der Blitz in den Kirchturm, 
der damals kaum über das Kirchendach hinausragte, ein, 
verwüstete das Dach und beschädigte auch die Kirche sehr 
stark. So wurde die Orgel fast ganz verschüttet. 
1800 herrschte im Pfarrgebiet von St. Georgen eine 
Blatternepidemie, ebenso in den Jahren 1806, 1807, 1832 
und 1833. 
Im Jahre 1823 wurde an Stelle des alten hölzer— 
nen Schulhauses ein neues erbaut. Es ist das heutige 
Gemeindehaus. 
Am 3. März 1831 war zur Firmung zum ersten Male 
ein Bischof in St. Georgen am Walde. Um das Jahr 
1832 war der hochwürdige Herr Hofmeister Pfarrer von 
St. Georgen, der sich durch Förderung und Anlage von 
Obstbaumkulturen große Verdienste erwarb. 
Im Jahre 1885 wurde im Pfarrgebiete, und zwar auf 
dem Grunde des Bauerngutes Schopf in Henndorf eine 
Wolfsjagd. abgehalten, wobei zwar der Wolf von dem 
Fleischhauermeister Kriechbaum aus St. Georgen und dem 
Chirurgen Reitter aus Königswiesen angeschossen wurde, 
aber nicht zur Strecke gebracht werden konnte. Dem glei— 
chen Berichte nach soll damals die Gegend um St. Georgen 
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