Volltext: Die Riedmark - Landgericht! (4 / 1930)

Eichendorff in der Rieoͤmark 
Franz Jäger 
„Wem Gott will rechte Gunst erweisen, 
Den schicht er in die weite Welt, I 
Dem will er seine Wunder weisen 
In Berg und Tal und Strom und Feldl“ 
Dieses schöne Wanderlied kennt wohl jeder; die meisten ha— 
ben es in der Schule singen gelernt und merken es sich ihr Leben 
lang. Der Dichter des Liedes ist der Freiherr Joseph 
von Eichendorff; von ihm stammen noch andere viel— 
gesungene Lieder, z. B.: „In einem kühlen Grunde, da geht 
ein Mühlenrad; mein Liebchen ist verschwunden, das dort ge— 
wohnet hat“, „O Täler weit, o Höhen, du schöner, grüner 
Wald“ oder,Nach Süden nun sichlenken die Vöglein allzumal“. 
Eichendorff war im Jahre 1788 als Sohn katholischer 
Eltern auf dem Schlosse Lubowitz bei Rakibor in dem 
Teil Schlesiens geboren, der im Jahre 1742 an Preu— 
ßen gekommen war. Nachdem er in Breslau die Mittel— 
ich ule durchgemacht hatte, kam er zunächst an die Uni— 
versität zu Halle a. d. Saale. Die Kriegsereignisse 
(Schlacht bei Jena 1806) veranlaßten ihn, nach Hause zurück— 
zukehren. Im nächsten Jahre bezog er mit seinem Bruder Wil— 
helm die Universität Heidelberg. Ueber die Reise dort— 
hin führte Eichendorff ein Tagebuch. J 
Diesem können wir entnehmen, daß am 4. Mai 1807 der 
Absschiedd von der Heimat Lubowi erfolgte. In herz— 
licher Anteilnahme geleiteten Angehörige und Freunde die 
beiden Studenten, bis es endlich Abschied nehmen hieß, auch 
von denen, die sie am weitesten begleitet hatten, „von der 
Mama, Herrn Kaplan, allen lieben Heimischen und von den 
schönen, sonnigen Zeiten, die mir ewig als ein stiller 
Hesperus glänzen werden, auf dem ich ausruhe von Mühen 
und vergeblicher Sehnsucht.“ Weiter ging die Reise über 
Troppau(,sehr kühl, die Bäume schienen noch nichts vom 
Mai zu wissen“, Sternberg (mit seiner alten Burg, 
rings mit blühenden Gärten umgeben“), Ol mütz (,„die
	        
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