Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

Herausgeber, Verleger und verantwortlicher Schriftleiter: 
Robert Tuchler, alt-katholischer Pfarrer in Ried im Fnnkreis 
Erscheint vierteljährlich. Für Mitglieder der Kirchengemeinden Aied nnd Linz unentgeltlich. Für 
Bezieh» r ans Oesterreich n. Deutschland jährl. 6000 Kr., für das übrige Ausland jährl. 12.000 ö. Kr. 
4. Jahrgang. Ried, am 1. Jänner 1924. Folge 1—3. 
Liebe Freunde! 
Vor genau sechseinhalb Jahren (Juli 1917) habe ich es unternom¬ 
men, hauptsächlich für die Mitglieder der altkatholischen Pfarrgemeinde 
Ried ein kleines Monatsblatt mit dem Titel „Es werde Licht I" heraus¬ 
zugeben, um mit allen meinen lieben Pfarran gehörigen, die damals in 
ungefähr 76 Ortschaften zerstreut in den Ländern Südböhmen, Ober¬ 
österreich, Salzburg, Tirol und Vorarlberg wohnten, wenigstens „drucklich" 
in Fühlung zu treten, da es mir bei der damaligen Ausdehnung meiner 
Pfarre von Budweis bis zum Bodensee trotz besten Willens nicht möglich 
war, persönlich mit jedem Einzelnen verkehren zu können. Dieses mein 
Blatt hat drei Jahrgänge erlebt und, wie ich mich oft habe überzeugen 
können, allen große Freude bereitet. 
Als dann nach dem Weltkrieg der Zusammenbruch kam und unsere 
einstige Monarchie sich in Teilstaaten auflöste, wurde auch unser alt-katholi¬ 
sches Bistum in Mitleidenschaft gezogen, es wurde in zwei Teile zerrissen. 
Uns in der kleinen Republik Oesterreich lebenden Alt-Katholiken blieb 
nach der durch die politische Lage notwendigen Trennung von unseren 
Glaubensgenossen in der Tschechoslowakei, wo sich zur Zeit des Umsturzes 
der Sitz des Bistums befand, nichts anderes übrig, als ein eigenes 
Bistum zu gründen, was auch auf der Landessynode in Wien am 
19. Mai 1919 in die Wege geleitet wurde. Damals wurde auch be¬ 
schlossen, die beiden in der Republik bestehenden alt-katholischen Zeit¬ 
schriften, das Grazer Blatt „Der alt-katholische Kirchenbote" und mein 
Blatt „Es werde Licht!" in ein Blatt, das die Bezeichnung „Der Alt- 
Katholik" führen sollte, zusammenzulegen. Ich gestehe es, nur schweren 
Herzens habe ich mich damals entschlossen, mich diesem Beschlusse unter¬ 
zuordnen. In Folge 12 des 3. Jahrganges habe ich von meinen Be- 
n, 44 3z 0 
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