Volltext: Jahresbericht über das abgelaufene Vereins-Jahr 1913 (1913)

Das 40jährige Berufsjubiläum beging am 31. Mai Kollege Ferdinand 
Kolhanek, Drucker der Firma J. Wimmer. Die Kollegen der Zentraldruckerei 
feierten am 19. Juli das 50jährige Setzerjubiläum ihres Mitarbeiters Kollegen 
Alois Hagen. Beide Kollegen wurden. vom Vereinsobmanne beglückwünscht und 
letzterem die übliche Ehrengabe überreicht. 1 
Einen herben Verlust hatte der Verein durch das am 26. Juli erfolgte Ab- 
leben seines verdienstvollen invaliden Mitgliedes Johann Schrabmayr erlitten. 
Kollege Schrabmayr hatte sich durch seine Teilnahme an der Gründung des 
Vereines sowie durch seine ersprießliche Tätigkeit als Obmann und in vielen 
anderen Funktionen hervorragende Verdienste um den Verein und sich dadurch 
ein bleibendes Andenken erworben. An seiner Bahre wurde vom Vereine ein 
Kranz niedergelegt.‘ 
Kurze Zeit darauf, am 11. August, traf die Nachricht ein, daß der invalide 
Kollege Franz Pichler unerwartet schnell verschieden ist. Auch dieser Kollege 
hat sich als Mitbegründer unseres Vereines und als Funktionär anerkennenswert 
am Vereinsleben beteiligt. Diesem ist ebenfalls ein dauerndes Gedenken gewahrt. 
An der am 4. und 5. August stattgefundenen erweiterten Obmänner- 
konferenz nahm Obmannstellvertreter Kollege Eduard Euller teil. In dieser 
Konferenz wurde der Tarifentwurf eingehend beraten und fertiggestellt. Dieser 
Entwurf, der auf vollkommen realer Basis aufgebaut war, wurde in der Tarifamts- 
sitzung vom. 9. November mit dem Prinzipalsentwurf ausgetauscht. Leider zeigte 
es sich, daß der Prinzipalsentwurf nicht einmal den bescheidensten Erwartungen 
Rechnung trug, sondern derartige Verschlechterungen beinhaltete, die unter gar 
keinen Umständen von der Gehilfenschaft akzeptiert werden konnten. Dieser 
wurde daher vom Verbandsvorstand abgelehnt. 
Zur Beratung der Tagesordnung des VIII. Verbandstages in Krakau 
fand :am 7. September eine außerordentliche Generalversammlung statt, bei 
welcher Vereinsobmann- Kollege Franz Vockenhuber zum Delegierten ge- 
wählt wurde. 
Der Verbandstag fand in den Tagen vom 22. bis 26. September statt. 
Die zu bewältigende Tagesordnung war eine äußerst umfangreiche und wichtige 
und die Erörterung der einzelnen Beratungsgegenstände von dem einen Gedanken 
beseelt, Nützliches für die Allgemeinheit zu schaffen. Es würde den Rahmen 
dieses Berichtes weit überschreiten, wenn man auf die Einzelheiten eingehen 
oder auch nur Bruchstücke herausgreifen würde. Wenn betont wird, daß sich der 
Verbandstag mit einem der wichtigsten und einschneidendsten Kapitel unserer 
Organisationsformen, mit der Stellenvermittlung, äußerst eingehend befaßte, so 
geschieht dies darum, die Verbandsmitglieder in betreffs dieses Kapitels sowie 
der anderen Verbandstagsbeschlüsse auf das stenographische Protokoll zu ver- 
weisen. Einer Begebenheit muß aber erwähnt werden. Dies ist die Wahl des 
Verbandsobmannes. Der langjährige Verbandsobmann Kollege Franz Reifmüller 
Jehnte eine Wiederwahl ab und wurde an dessen Stelle Kollege Leopold 
Pochop gewählt. Unsere Pflicht ist es, dem abgetretenen Kollegen Reifmüller 
an dieser Stelle ebenfalls besten Dank für. seine Tätigkeit im Interesse der 
Kollegenschaft zu sagen. Daß am Verbandstage man sich auch mit der Tarif- 
revision befaßte, ist klar und kam die Einmütigkeit in dieser Frage durch eine 
entsprechende Resolution zum Ausdruck.
	        
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