Volltext: Jahresbericht über das abgelaufene Vereins-Jahr 1912 (1912)

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Rohrbach.‘ 
Der Geschäftsgang. war.im abgelaufenen Jahre ein guter und waren zeitweise in der 
Preßvereinsdruckerei 3 Setzer, 1. Maschinenmeister und ein Lehrling beschäftigt. Der letzt- 
genannte findet, da er zu allen technischen Arbeiten herangezogen wird, eine gute fachliche 
Ausbildung. Die sanitären und hygienischen Verhältnisse sind gut zu nennen. In der 
Druckerei Rothauers Witwe war anfangs des Jahres ein Verbandsmitglied und ein Setzer- 
tehrling, im’ Laufe des Sommers war ein Nichtverbandsmitglied hier, welches Ende Juni 
entlassen wurde. Nachher war nur der Setzerlehrling im vierten Jahre beschäftigt. Den 
Teuerungsverhältnissen äugemessen, wäre es sehr zu wünschen, wenn die Sektion Rohrbach 
um ‚eine Klasse vorgerückt würde. Als Sektionsleiter fungierte Kollege Franz Hörleins- 
berger. 2.0005 7 N 
Schärding. 
In der hiesigen Druckerei konditionieren 4 Setzer und 1 Maschinenmeister, die Entlohnung 
erfolgt in 3 Fällen zum Minimum, in 2 Fällen über demselben. Die Ausbildung der Lehrlinge 
sowie die sanitären. Verhältnisse im Setzer- und Maschinensaale dürfen als gute bezeichnet 
werden, Das Einvernehmen unter den Kollegen ist das denkbar beste. Der Delegierte 
berichtete über’ die Gehilfenversammlung sowie über die. Generalversammlung. Die Geschäfte 
der Zahlstelle. wie der Sektion. besorgte Kollege Alois Strebel. nn 
Steyr. 
Die Tätigkeit der Sektion erstreckte sich im abgelaufenen Vereinsjahre auf die Auf- 
rechterhaltung der tariflichen Bestimmungen und mußte in mehreren Fällen zwecks Ab- 
stellung untariflicher Zustände eingeschritten werden. Die wichtigsten Ereignisse waren die 
Einführung der Bestimmungen der neuen Bleiverordnung und die Vorrückung der Sektion 
Steyr in. die, IV. Tarifklasse. In zwei Druckereien wurde den Bestimmungen ‘der Blei- 
verordhung zum Großteile entsprochen, in. einer Druckerei wurde die Durchführung in 
Aussicht: gestellt, während eine Druckerei jede Verbesserung in sanitärer Hinsicht in ihrem 
Betriebe „wegen Geldmangel“ ablehnte und bis jetzt den Bestimmungen auch nicht entsprochen 
hat. Die Vorrückung der Sektion in die IV. Tarifklasse ging im allgemeinen glatt vonstatten. 
Von den über dem Minimum entlohnten Kollegen erhielten in zwei Druckereien sämtliche 
Kollegen mit 1. Jänner die bisher über dem Minimum gehabte ‘Aufbesserung, in einer 
Druckerei. ein Kollege, ein weiterer Kollege über Vorsprache beim Prinzipal, während einem 
Kollegen dieser Druckerei die Aufbesserung „in Aussicht“ gestellt wurde, in einer Druckerei 
erhielten die über dem Minimum entlohnten Kollegen erst nach Vorsprache des Vertrauens- 
mannes die Aufbesserung. Die sanitären Verhältnisse in den Druckereien $ind bis auf eine 
Druckerei gute zu nennen. Urlaub wurde bei Bezahlung nur in der Vereinsdruckerei gewährt, 
und Zwar nach dreijähriger Konditionsdauer eine Woche. Im Laufe des Jahres wurden 
1 Generalversammlung, 5 Sektionsversammlungen, 15 Offizinsversammlungen, 1 Vertrauens- 
männerbesprechung und eine freie Buchdruckerbesprechung abgehalten. Der Versammlungs- 
besuch kann als guter bezeichnet werden. Der: Mitgliederstand betrug am Beginne des 
Vereinsjahres 37, zugereist 18, abgereist 17, nach der Freisprache beigetreten 2, Stand am 
Ende des Vereinsjahres 40. Der 1. Mai wurde in der Sektion durch die halbtägige Arbeits- 
ruhe gefeiert.. Die anfangs März eingeleitete Aktion der Hilfsarbeiter: zur Erreichung einer 
Teuerungszulage scheiterte infolge der Gleichgültigkeit der Hilfsarbeiter. In einer Druckerei 
wurden die Hilfsarbeiter .kurz vor der Aktion aufgebessert, in einer Druckerei am Schlusse 
des Jahres. Als Sektionsleiter fungierte im abgelaufenen Jahre Kollege Max Stummer, 
als Schriftführer Kollege Franz Ertelthaler, als Reisekasseverwalter bis Ende März 
Kollege Ludwig Fischer, hierauf bis Jahresschluß Kollege Alois Hofinger. 
Im Berichtsjahre 1912 des Ortsvereines -„Typographia Steyr“ fanden 1 General- 
versammlung, 5 Mitgliederversammlungen und 14 Ausschußsitzungen statt, Als Obmann 
fungierte Kollege Ludwig Philipp; als: Obmann-Stellvertreter Franz Bilek, als Kassier 
Franz Reither, als Bibliothekar und Archivar Ernst Rudischer und als Schriftführer 
Franz Moser. Der Mitgliederstand betrug Ende 1912 41. Der Vermögensstand betrug anfangs 
des Jahres K 64232, am Schlusse des Jahres K 77864; die Einnahmen bezifferten sich auf 
K 61562, die Ausgaben auf K 47930 und wurde somit das Vereinsvermögen um K 13632 
vermehrt... An durchreisende Kollegen wurden 251 Schlafmarken im Betrage von K 7530 
ausgegeben, sowie noch einzelne durchreisende bedürftige Kollegen im Gesamtbetrage von 
K 920 separat unterstützt. Die Bibliothek, welche seitens der Mitglieder wieder sehr gut
	        
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