als selbständige Linien zeigt, sondern immer nur heller oder dunkler getönte
Stellen, soll der Schüler schon frühzeitig angewiesen werden, nur helle und
dunkle Flächen darzustellen. Besonders soll betont werden, dah es wichtig ist,
den Gegenstand nickt nur für fick allein zu befrackten und darzustellen, sondern
auck keine näckfte Umgebung (den Hintergrund) im entfpreckenden Licktwerte
beizufügen, insbesondere trifft dies zu bei der Wiedergabe weiter oder heller
Gegenstände, die fick von ihrer Umgebung scharf abheben (siehe üafel 2 — 7).
Das Einlegen der eigentlichen üonwerfe geschieht durch weiche, lockere
Strichlagen, die allmählich an den dunkleren Partien nach dem Mähe des
ßelligkeifsunterfchiedes (Kontrast) verstärkt werden. Um aber die Kontraste in
ihrem Werfe nach Möglichkeit zu treffen, empfiehlt es fick, den Schüler anzu
halten, die vor sich aufgestellte Zeichnung immer wieder mit dem Gegenstände
zu oergleichen (Schließen eines Buges).
Die unferrichfliche Behandlung einer Zeichenaufgabe wird sich etwa
folgenderweife gestalten:
1. Kurze Besprechung des Gegenstandes nach Zweck und Material, hervorheben
der charakteristischen Merkmale, wie sie in Form und Farbe zum Busdrucke
kommen.
2. Vorbereitung des Entwurfes durch
a) Feststellen der flusdehnungsoerhältniffe,
b) Wiedergabe der Form durch in der Luft auszuführende flrmbewegungen.
3. Erster selbständiger Entwurf seitens der Schüler.
4. Kontrolle der Zeichnungen.
Vergleidien der vor fick aufgestellten Zeichnung mit dem Gegenstände.
Besprechung häufig auftretender Fehler durch den hehrer, eventuell Skizz
des Lehrers an der üafel. Verbesserung.
5. Ausführung des Entwurfes und Angabe der ßelligkeifsunterfchiede.
Die Skizzen an der üafel leiden an dem schwerwiegenden nachfeile
dah der Lehrer fast immer mit weiher Kreide auf der schwarzen üafel arbeitet,
während der Schüler gerade die entgegengesetzten üonoerhälfniffe in feiner
Zeichnung hat. Der Lehrer sollte aber, um dem Schüler in der Zeichnung wirk
lich Vorbildliches erschauen zu lassen, sich derselben Materialien bedienen wie
der Schüler. Der Lehrer soll deshalb wenigstens bei den ersten Übungen, insbe
sondere aber bei Erläuterung der auftretenden ßelligkeifsunterfchiede auf
weitem (hellem) Papier mit Kohle arbeiten.
3m Gegensatze zu vielen anderen Lehrgängen verwenden wir bereits
auf dieser Stufe neben dem Bleistifte auck die Farbe, aber nicht, wie es häufig
gebräuchlich ist, einzig und allein zum Kolorieren ("Anlegen») einer vorher
mit dem Stifte ausgeführten Zeichnung. Wir benützen vielmehr von allem Anfange
die Farbe nickt nur als farbengebendes, sondern hauptfäcklick als svringsbsndss