Volltext: Die Stiftungsurkunde des Klosters Kremsmünster

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leuthner verweist auf die Kirche in Heiligenleithen bei Pettenbach, 
die im Jahr 1431 an der vermutlichen Stelle einer früheren (noch 
im Urbar von 1299 erwähnten) Kirche erbaut worden ist und in 
deren Nähe (etwa 3 km nordwestlich) die Ortschaft Almburg liegt.* 3) 
Derselben Ansicht scheint schon der Verfasser des census ecclesiarum 
(c. 1320) gewesen zu sein, der erklärt, daß Pettenbach einst de ter- 
minis fuit ecclesie in Alburch.2) Auch ich meine an dieser aus dem 
Urbar abgeleiteten Identifizierung festhalten zu sollen. 
Die Kirche am Sulzbach wird vom Kremsmünsterer Kopisten3) 
mit jener Kapelle identifiziert, que nunc est filia in Waldneunchirchen, 
quam Ulricus de Grunpurch construxit. Darum verweist Pachmayr 
auf die Nikolaikapelle im Quellgebiet des Sulzbaches, die zur Pfarre 
Waldneukirchen gehörte und im Jahre 1792 demoliert worden ist.4) 
Die Kirche ist von Bad Hall etwa 6 km entfernt und scheint, ihrem 
Patrozinium nach,5) jüngeren Ursprungs zu sein. Ich möchte eher an 
Pfarrkirchen6) denken, in dessen unmittelbaren Nähe die Jodquellen 
liegen, dessen Patron St. Georg zu den ältesten Mönchsschutzheiligen 
gehört. 
Die Kirche Nordfilusa sucht man entweder an der niederbayri- 
schen Vils,7) die bei Vilshofen in die Donau mündet, oder an der 
oberpfälzischen Vils,8) die sich bei Kallmünz mit der Naab vereinigt. 
Wenn das Diplom nicht ausdrücklich auf den Donaugau verweisen 
würde, möchte wohl niemand annehmen, daß das Kloster in so weiter 
Entfernung eine einzelne Kirche besaß. Vielleicht hängt diese Schen¬ 
kung damit zusammen, daß, wie man sagt, Kremsmünster von Nieder- 
altaich aus bevölkert worden ist. Dem Kontext nach meine ich nur 
diese Kirche im Donaugau suchen zu sollen, nicht auch Almburg 
”nd Sulzbach, wenngleich es immerhin beachtenswert ist, daß, wie 
•wähnt, das Stift später in Alburg begütert war9) und die Vils einen 
q Urb. K. 62. 
2) UK. S. 372. 
3) Vgl. die Note auf Taf. Y. 
4) Guppenberger, Programm des Coli. Petrin. 1898, 27. 
5) Fastlinger, aaO. 54. 
6) Vgl. Hartenschneider, aaO. 11. 
7) Vgl. Pritz, Hartenschneider, Hagn, aaO. Österley, Hist, geogr. Wörterbuch, 
488, 717. 
8) Hundt, aaO. 287; Huber, Einführung d. Christent. in Südostdeutschi. IV. 
(1875) 114; Hauck, Kirchengesch. Deutschi. I. (2. Aufl.) 520: Wynnebald, der Schüler 
des hl. Bonifaz ließ sich in Nortifilise in Bayern nieder. 
9) Auch der Name Alburg kommt dem urkundlichen Alpurc näher als das 
urbariale Albenpurch. Eine Martinskirche läßt sich aber daselbst nicht nachweisen. 
Sulzbach zum Nebenfluß hat.
	        
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