Volltext: Die Stiftungsurkunde des Klosters Kremsmünster

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in der Fälschung) in der Ordnung: Eberstallzell, Pettenbach und 
Alkofen angeführt. Da Alkofen im Norden, Pettenbach im Süden, Eber¬ 
stallzell aber zwischen den beiden Dotationsorten liegt, so erhellt, 
daß die Traditionen, die bisher geographisch geordnet waren, nun 
nach anderen Gesichtspunkten aneinander gereiht sind. Für die Reihen¬ 
folge des Stiftbriefes scheint der kulturelle Zustand des tradierten 
Landes maßgebend gewesen zu sein: nach der reichen ing-Siedlung 
werden die Weiden und Wiesen um Pettenbach und schließlich die 
Dotationsmark im Eporestal erwähnt. Wenn im Diplom an erster Stelle 
das Eporestal genannt ist, so geschah dies deshalb, weil hier ebenso 
wie um Sierning und Dietach ohne Erlaubnis des Herzogs gerodet 
worden ist: die Erwähnung der widerrechtlichen Rodung bewirkte die 
unmittelbare Aneinanderreihung der beiden Traditionen. 
10. Pettenbach 
St: Tradimus autem silvas et pratas que vocatur Petinpach quod 
ego ipse a die presenti definire decrevi et terminis interposui, 
quod est a fonte qui vocatur Zuffinprunno usque ad flumen 
nuncupante Albina, de illo termino ad plagam meridianam infra 
monte qui dicitur Warminc et infra flumen qua supra diximus 
Albina usque terminum nostrum quod est usque in Alpa ad 
profectum illorum pecodum pascere et cultum facere absque ulla 
contradictione. 
D: (Dedit etiam ad Bettinbah de illa fontana usque ad fluvium 
quod dicitur Albina, sicut ipse Tassilo consignavit, usque illa 
alpe, ubi eis illa pastura concesserat.) 
U: (Pettinbahc vero et quicquid ad eandem curtem pertinet, Lapidem, 
lacum Albinae adiacentesque alpes cum omnibus usibus et in 
nemore pastus porcorum nec non edificia omnique anno arborem 
electam navem ad faciendam;) 
Das dem Kloster bei Pettenbach tradierte Land hat Tassilo selbst 
begrenzt. Die Nordgrenze verläuft von der Quelle Zuffinprunn zum 
Almfluß, die Westgrenze bildet die Alm, die Ostgrenze der Berg 
Warminc, die Südgrenze ist durch den Ausdruck terminum nostrum 
quod est Alpa bestimmt. Daß der Berg Warminc in der Nähe von 
Pettenbach, also östlich der Alm zu suchen ist, ergibt sich wie aus 
dem Kontext des Stiftbriefes so auch aus einer Urkunde des Klosters 
Lambach aus dem Jahre 1160, in der die Ortschaft Warmingen zu¬ 
gleich mit den Orten Thann und Rehberg (7 km nördl. v. Pettenbach) 
erwähnt ist.1) Ich meine, daß sich der Name Warminc in dem auf 
o UO. II. S. 306. Ygl. Strnadt, Archiv f. öst. Gesch. Bd. 94 (1907) 474.
	        
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