Volltext: Arras, Lille u. La Bassee (7,2 / 1916)

können. Wir haben oft durch dieses Raubgesindel zu leiden, 
aber unseren Kavalleriepatrouillen wird es heute schon ge¬ 
lingen, sie aufzustöbern und der gerechten Strafe zu über¬ 
liefern. 
Bewertung der deutschen Infanterie. 
Südlich von Arras, 20. Oktober 1914 
Mir geht es sehr gut, und wir haben Brot, Fleisch und 
zu essen genug. Das ist augenblicklich auch unsere Hauptbe¬ 
schäftigung: kochen und essen. Schießen tun wir wenig. 
Nur wenn die Franzosen mal einen Angriff machen, pfeffern 
wir mal dazwischen. Dagegen ballern sie von drüben, sobald 
sich nur eine Helmspitze sehen läßt, was das Zeug halten 
kann, sie richten sonst wenig Schaden an, wir haben uns 
auch gut eingebuddelt. Die französische Artillerie ist sonst sehr 
gut, viel besser wie ihre Infanterie. Als ich noch Fahrer war, 
fuhr ich mal Munition in die Feuerstellung, und auf 
dem Rückwege nahm ich einen gefangenen verwundeten franzö¬ 
sischen Jnfanterieleutnant mit auf die Protze. Mit dem habe 
ich mich sehr gut unterhalten, er sprach auch sehr gut deutsch. 
Er erzählte mir u. a., daß die deutsche Infanterie der fran¬ 
zösischen weit überlegen sei. Sobald wir unsere Sturmangriffe 
machten, rissen die Franzosen aus, was sie könnten, und gäben 
selbst die besten Stellungen auf. Daß wir sie noch nicht voll¬ 
ständig vernichtet hätten, läge nur an ihrer vorzüglichen Ar¬ 
tillerie. Im übrigen hatte er aber guten Mut. Die Russen, 
erzählte er, seien dicht vor Berlin. Die Franzosen und Eng¬ 
länder gingen jetzt auch unaufhaltsam vor, so daß sie die Deut¬ 
schen bald in der Mitte eingekeilt hätten, und der Krieg bald 
zu Ende wäre. Ich zeigte ihm darauf eine deutsche Zeitung, 
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