Volltext: Arras, Lille u. La Bassee (7,2 / 1916)

Tag und Nacht im Gefecht. 
Bei Arras, 12. Oktober 1914 
Seit 30. September befinden wir uns fortwährend im 
Kampfe. Bei Tag, sowie bei Nacht wird gearbeitet. An 
Schlaf ist nicht zu denken. Nachts wird marschiert, sowie 
Schützengräben ausgehoben, und bei Tag dieser furchtbare 
Kampf, der wohl von allen Nerven das Höchste verlangt. Da¬ 
mit Du auch einen Einblick hast, werde ich Dir dieses Schlach¬ 
ten in folgender Weife schildern. Bitte besuche auch meine Mut¬ 
ter und spreche ihr Mut und Vertrauen zu. 
3 Kilometer von Valencienneö waren feindliche Streit¬ 
kräfte gemeldet, und zwar Engländer, Franzosen, Araber, Bel¬ 
gier und Singhalesen mit 7 Panzerautos, worauf Maschinen¬ 
gewehre montiert sind. Bald darauf ging der Tanz los, 
es war am 30. September, abends 5 Uhr. Nach 
dreitägigem Kampfe hatten wir die meisten Gefangenen 
gemacht und die Armee vollständig geschlagen, wir besetzten 
Douai, eine französische Garnisonftadt, wo auch die 7 Pan- 
zerautoS und was sonst noch zur Truppe gehört, abgefaßt wur¬ 
den. Die Hauptstraßen waren von Blut wie übergössen. Lei¬ 
chen, Pferde, Tornister, Röcke, es war ein Durcheinander; 
dortselbst wurden zirka 2000 bis 3000 Gefangene gemacht. 
Von hier aus ging es unaufhaltsam weiter. Jeden Tag mußte 
ein Dorf erkämpft werden, manchmal waren es auch 2 Dör¬ 
fer. Vor FreSnoy hatten wir einen Nachtangriff, es ist dies 
das Schrecklichste, was es noch geben kann, um den Gegner aus 
seinen Verschanzungen zu vertreiben. Es wird bloß mit auf¬ 
gepflanztem Seitengewehr, ohne zu laden, vorgegangen. Der 
Feind ließ uns auf zirka 30 Meter heran, dann begrüßte er 
uns mit einer mörderischen Salve. So mancher Kamerad 
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