Volltext: Arras, Lille u. La Bassee (7,2 / 1916)

14er Jäger eine Unmasse leerer Konservenbüchsen vor die 
Drahtverhaue gestreut, wodurch ein eventuell unbemerktes Nä¬ 
hern deS Feindes sich selbst alarmiert. Die Franzosen streuen 
täglich mehrmals mit leichtem und schwerem Geschütz unsere 
sämtlichen Stellungen ab und verschwenden riesig viel Mu¬ 
nition ohne geringsten Erfolg oder Verlust für uns. Wir lie¬ 
gen auf der Bärenhaut in unseren bombensicheren Unterstän¬ 
den und freuen uns köstlich darüber, bei schwarzem Kaffee 
und Soldatenkuchen. Speziell auf unsere Schützengräben 
feuern sie viel, Tag und Nacht, ohne zu treffen. In den 
7 Wochen wurden 3 Jäger leicht verwundet. Ihr ganzer 
Erfolg auf Tausende von Geschossen. Kürzlich passierte fol¬ 
gendes: In unseren Schützengräben wurde der Seesieg bei 
Chile bekanntgegeben, abends Uhr. Unsere tapferen 
Jäger begrüßten diesen Erfolg unserer lieben Blaujacken mit 
einem dreifachen Hurra. Sofort darauf unheimlich starkes 
Gewehrfeuer der Franzosen aus den feindlichen Schützengrä¬ 
ben heraus. Die Kerle schießen gegen den Himmel, ohne zu 
zielen, denn über unsere Stellung, 1600 Meter vom feind¬ 
lichen Schützengraben entfernt, sausten ihre Geschosse. Ihre 
ganze Artillerie setzte ein. 3 Stunden lang knallten sie un¬ 
unterbrochen, da sie einen Angriff unsererseits durch das Hurra 
vermuteten. Wir gaben nicht einen Schuß ab. Kein Mann 
verletzt. 3 Tage darauf meldet diese feine Gesellschaft, sie hät¬ 
ten einen sehr starken Angriff von uns siegreich und für uns 
verlustreich abgeschlagen. So siegt der Franzose. 
Bei guter Witterung sausen beständig unsere, sowie feind¬ 
liche Flieger in der Luft herum. Wir müssen sofort in un¬ 
sere Deckung, um unsere Stellung nicht zu verraten. In 
der ganzen Umgebung haben wir Scheinstellungen ausgegra¬ 
ben, mit alten Wagenrädern und Ofenrohren als Geschützen 
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