Volltext: Arras, Lille u. La Bassee (7,2 / 1916)

Vereitelung der Umfassung bei Noyon. 
23.Oktober 1914 
Eins kann ich Dir nur sagen, sei Du froh, daß Du auf 
deutschem Boden bist. Aber alle können wir ja nicht da blei¬ 
ben. Wir haben Momente gehabt, wo ich sicher dachte, jetzt 
bist du geliefert! Bis jetzt hatte ich noch immer Glück und 
denke, eö noch weiter zu haben. Man denkt in solchen Mo¬ 
menten aber doch an die Heimat. . . Von Belgien aus ging 
es nach Frankreich in Eilmärschen vor. Ein paar Kilometer 
hinter St. Quentin empfingen uns die feindlichen Artillerie- 
geschosse. Wir gingen runter von der Chaussee und in gedeck¬ 
ter Stellung der Stadt Noyon zu. In einem Dorfe hinter 
der Stadt hatten uns die klugen Engländer die Brücken ge¬ 
sprengt. Unsere Pioniere bauten sofort neue, währenddessen 
bekamen wir Essen aus den Feldküchen. Als wir schön beim 
Essen waren, wollten uns feindliche Geschosse die Erbsen ver¬ 
pfeffern. Unsere Erbsen wurden wieder in den großen Kessel 
gekippt, und dann gingö vorwärts. Unsere Artillerie fuhr 
auf eine Anhöhe, die 1. Kompagnie zur Deckung mit. Die 
feindliche Kavallerie wollte auf unsere Artillerie Attacke ma¬ 
chen, wurde jedoch wie Bohnenstroh niedergemäht. Wir betra¬ 
ten dann die provisorischen Brücken unserer Pioniere, durch¬ 
streiften ein 2 Kilometer langes Gehölz, und kurz vor Carle- 
pont empfingen uns blaue Bohnen feindlicher Radfahrer. 
Wir runter vom Rad, in Deckung, und dann ging das Knal¬ 
len los. Einer fuhr retour und machte der Spitze Meldung. 
Das Dorf C. wurde gestürmt, mußte aber vorläufig wieder 
geräumt werden, da die Artillerie noch nicht aufgefahren war. 
Die Franzosen sind keine Belgier, die laufen nicht so toll. Ei¬ 
nige Tage später nahmen wir das Dorf wieder im Sturm, 
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