Volltext: Arras, Lille u. La Bassee (7,2 / 1916)

Haltungen bestehenden Truppenverband weiter. Es liegt et¬ 
was Großes, UeberwältigendeS in einem solche», sich dahin¬ 
schiebenden HeereSwurm. Namentlich auf einer Höhe, wenn 
man aus der marschierenden Kolonne nach vorn und rückwärts 
seinen Blick schweifen lassen kann, kommt einem das recht zum 
Bewußtsein. Unsere Marschrichtung schien darauf hinzu¬ 
deuten, daß wir Antwerpen von der holländischen Seite her 
umfassen sollten. Wir waren schon weit darüber hinaus, als 
sich plötzlich unsere Richtung änderte. Unsere Anwesenheit 
schien in Frankreich nötiger zu werden, denn nach dorthin wen¬ 
deten wir jetzt unsere Schritte. Bei einem Halt ereignete sich 
eine Episode, die ich gern wiedergeben möchte. Es wurden 
Zeitungen verteilt, unter denen sich auch in besonders reichem 
Maße der sonst bei den Berufsmilitärs so verhaßte „Vor¬ 
wärts" befand. Unser Hauptmann erhielt auch ein Exemplar 
desselben in die Hand. Die paar Zeitungen gingen weg wie 
warme Semmeln. Das Verlangen nach diesen Botschafts¬ 
bringern ist bei uns sehr groß, aber leider wird eö so gut wie 
gar nicht befriedigt. Die Stadt Leuze war unsere letzte 
Station auf belgischem Boden. 
Am 12. September, vormittags kurz vor 11 Uhr, über¬ 
schritten wir in begeisterter Stimmung die französische Grenze. 
Wir marschierten gleich bis Valeneiennes. Das bis dahin 
warme, trockene Wetter hatte in kaltes, regnerisches umgeschla¬ 
gen. Trotz des Sonntags marschierten wir am nächsten Tage 
weiter. In immer größer werdenden Gewaltmärschen streb¬ 
ten wir nach Frankreich hinein. Schon am 14. September 
marschierten wir durch St. Quentin und noch ein gutes Stück 
darüber hinaus. Unsere Anwesenheit in Frankreich war drin¬ 
gend erforderlich. Wir marschierten am 15. in eine große 
Schlacht hinein. Noch vor Noyon gingö los. Heute, am 
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