Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

Indische Ueberläufer schießen neben unsern Sol¬ 
daten auf die Engländer. 
Hier (in und um Lille) steht es gut. Diese Nacht war eine 
tolle Schießerei. Wir hatten gestern abend Armentieres in 
Brand geschossen. Dazu noch mit ihren (französischen) eigenen 
Geschützen aus Maubeuge und Namur, und die Antwort war 
ein vorgetäuschter Angriff — eigentlich nur ein wahnsinniges 
Artilleriefeuer, bei dem sie wenig erzielten und tüchtig Mu¬ 
nition hinaushauten. Ganz gut so. Die Engländer sind im 
Gegensatz zu den Franzosen viel zäher. Gehen selten zurück. 
Eher lassen sie sich totschießen. 
Dagegen sind die Inder schon zu uns übergelaufen. Oft 
kam aus den Schützengräben die Anfrage, was mit den über¬ 
gelaufenen Indern gemacht werden solle? Es wäre unheim¬ 
lich; sie lägen neben unseren Soldaten und schössen auf 
ihre Engländer. Ich wollte es erst gar nicht glauben. 
Wie die Nachricht von der Verkündung des 
Heiligen Krieges zu den Indern gelangte. 
Vor kurzem ging der Brief eines Artillerie-Offiziers (vom 
12. November aus Lille datiert) durch die Presse, in dem 
von indischen Ueberläufern berichtet wurde. „Oft kam aus den 
, Schützengräben die Anfrage, was mit den übergelaufenen 
Indern gemacht werden solle? Es wäre unheimlich; sie lägen 
neben unseren Soldaten und schössen auf ihre Engländer. Ich 
wollte es erst gar nicht glauben." War nun darin eine Wir¬ 
kung der Verkündung des Heiligen Krieges zu erblicken? 
Aber wie konnte die Nachricht davon so schnell zu den Truppen 
nach Frankreich durchgedrungen sein? Zu dieser Angelegenheit 
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