Volltext: Arras, Lille u. La Bassee (7,2 / 1916)

ster Nähe der Ablösung waren. Gruppenweise ging es nun 
durch die Laufgräben in die Stellung, diese wurde erst die ver¬ 
gangene Nacht genommen, und wir hatten die Aufgabe, sie zu 
halten. Es war schon 4 Uhr morgens, und nun hieß eö in aller 
Eile sich einbuddeln, bevor es hell wird. Sonst haben wir mit 
den Indern gleich die schönste Schießerei. Ich hatte mit einem 
Kameraden bald neben meinem Kompagniechef eine schöne 
Höhle ausgeworfen, mit Brustwehr, wo ich mirs bequem ma¬ 
chen konnte. Als es nun Tag geworden war, konnte man se¬ 
hen, daß hier schwer gekämpft worden war, denn das Feld 
lag noch mit Toten besät, welche in der darauffolgenden Nacht 
von uns begraben wurden. Der Tag schien nun ziemlich 
ruhig zu verlaufen, da die Flieger nicht arbeiten konnten, und 
unsere neue Stellung dem Feinde nicht so gut bekannt war. 
Doch wir hatten uns verrechnet, denn gegen 5 Uhr abends be¬ 
kamen wir ein sehr starkes Artilleriefeuer, und die Granaten 
und Schrapnells sauften über uns hinweg, so daß manchem 
etwas unheimlich geworden ist. Gegen IO Uhr abends wurde 
von jeder Gruppe l Mann zum Essenholen bestimmt mit 
4 Kochgeschirren, was eine sehr gefährliche Arbeit war, denn 
die Küchen standen 3 Kilometer von der Schützenlinie ent¬ 
fernt. Morgens um 4 Uhr wurde Kaffee und Brot empfan¬ 
gen. Auf diesem Gange wurden gleich 6 Mann verwundet, 
denn die Engländer und Inder schießen lieber nachts; sie ha¬ 
ben gerade die entgegengesetzten Gewohnheiten wie die Franz- « 
männer. Wir hatten sonst an diesem Tage wenig Verluste. 
Nun gabö wieder neue Befehle: „Inder möglichst gefangen 
nehmen! Solche, die ohne Gewehr ankommen, nicht beschie¬ 
ßen." 
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