Volltext: Arras, Lille u. La Bassee (7,2 / 1916)

vor. Etwa dreißig Meter vom Wald wurde einer der Infan¬ 
teristen angeschossen und fiel hin. Nach einiger Zeit ging ein 
Sanitäter hin, konnte aber allein nicht fertig werden. Einer 
unserer Hilfskrankenträger stand in der Nähe, wollte aber 
wegen des heftigen Infanteriefeuers nicht vor. Da rannte ich 
denn hin, verband den armen Kerl — schwerer Oberschen¬ 
kelschuß — mit dem Sanitäter zusammen und trug ihn dann 
zurück, immer kräftiger von Infanterie beschossen. 
Gestern nacht mußte ich auch zur Infanterie und mußte 
auf Händen und Füßen vorkriechen, so pfiffen die Kugeln. 
Dann stand ich an einem Haus, in dem der Regimentsstab 
war, als durch zwei unerklärliche, furchtbare Explosionen das 
Dach krachend zusammenbrach. Durch einen Riesensatz rettete 
ich mich. Vorhin in der Deckung schlug eine schwere Gra¬ 
nate meinem Nebenmann beide Beine ab. Furchtbar! In 
entsetzlichem Granatfeuer haben wir ihn verbunden und halb 
tot weggeschafft. 
Ein Waldkampf in Nordfrankreich. 
Als unsere Vorbereitungen alle getroffen waren, ging es 
zum Sturme. Tausend Vorbereitungen gehören dazu, und 
als alles erledigt war: . . . Taratata, Taratata, Taratata - 
„Geht langsam vor, geht langsam vor" — oder wie die Leute 
singen: „Kartoffelsupp, Kartoffelsupp!" - Sturmsignal! 
Ich habe in verschiedenen Gefechten gelegen, aber das war toll¬ 
kühn. Ein feindliches Artilleriefeuer von ungekannter Kon¬ 
zentration, größte Kaliber, dicht bei dicht krepierend, im tief¬ 
sten, undurchdringlichen Walde. 
Wir lagen erst vorn während des Artilleriefeuers, zogen 
uns aber dann auf eine Blockhauslinie zurück, um telephonische 
Verbindung zu bekommen. Kopf an Kopf saßen die Leute da, 
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