Volltext: Arras, Lille u. La Bassee (7,2 / 1916)

die ihm sein Soh» berichtet, er überbrachte Grüße unseres 
Landesherrn und endete mit der Aufforderung: „Haut die 
Kerls auch im Norden, wo Ihr sie trefft." Schnell brach¬ 
ten wir noch ein Hurra aus, und der große Augenblick war 
vorüber. 
Ein heißumstrittenes Dorf. 
Die beiden nächsten Tage werde ich wohl zeitlebens nicht 
vergessen. Gegen Mittag traf der Befehl ein, die Engländer 
auf der ganzen Linie anzugreifen. Nach Verlesung des Ta¬ 
gesbefehls des Kronprinzen Rupprecht von Bayern an seine 
sechste Armee, zu der auch wir gehörten, zogen wir zum west¬ 
lichen Rand des Dorfes M. . . . und schwärmten hier aus, 
Richtung halblinks über Anhöhen, Bäche, Runkel- und Ta¬ 
bakfelder auf den Kirchturm von H. . . . zu, das noch am 
selben Tage genommen werden sollte. Doch da hatte sich selbst 
unser Generalstab um ein wenig verrechnet. Gleichzeitig gin¬ 
gen links von uns die übrigen I6er, rechts von uns die 56er 
vor. Aber o Gott! ein Gewehrfeuer, als sollte die ganze 
Welt in Grund und Boden geschossen werden. Dabei sah 
man Granate auf Granate mit grüngelbem, geradezu ge- 
stankigem Qualm vor und hinter der Schützenlinie einschla¬ 
gen. Schon fiel der eine oder andere von uns mit lautem 
Aufschrei hin. Mein Gruppenführer war mit einem Male 
spurlos verschwunden. Der Stellvertreter sprang ein. Nach 
mehreren, glücklichen Sprüngen erreichten wir einen tieferen 
Bach, blieben hier, um allzugroße Verluste zu vermeiden, 
eine Zeitlang liegen und schauten nur ab und zu nach dem 
Feinde aus. Aber nichts war zu sehen, an ein Schießen un¬ 
sererseits also fast gar nicht zu denken. Dann ging es wei¬ 
ter über durchschnittenes Gelände bis zu einer kleinen An- 
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