Volltext: Arras, Lille u. La Bassee (7,2 / 1916)

hat. Die Briefe „Ein heißumstrittenes Dorf", S. 273 und 
„Sturmangriffe" S. 283 bringen Bilder, die jedem Künst¬ 
ler Ehre machten. 
In einer ganzen Anzahl von Briefen ist das Leben und 
Treiben im Schützengraben geschildert. Viel ist über diesen 
„Maulwurfskrieg" schon geschrieben worden, wo mit Einbruch 
der Dunkelheit die „Gulaschkanone" heranfährt, und wo sich 
die Truppen nach und nach so „wohnlich" als möglich einzu¬ 
richten verstanden. Selbstverständlich hängt die Wohnlich¬ 
beziehungsweise Gemütlichkeit in erster Linie von der Entfer¬ 
nung vom Feinde ab. In den vordersten Gräben, die oft nur 
40 bis 100 Meter vom Gegner entfernt liegen, deren Lage er 
meist genau kennt, heißt es für einen Teil der Besatzung Tag 
und Nacht mit schußbereitem Gewehr hinter der Schießscharte 
lauern. Aber auch in weiter entfernten Stellungen, deren 
Lage dem Feinde bekannt ist, kann der Aufenthalt zeitweise zur 
Hölle werden, sobald seine Artillerie zu feuern beginnt. Stun¬ 
den- ja tagelang im Geschützfeuer bis zu den schwersten Kali¬ 
bern aushalten, das die Brustwehr allmählich zerstört, das ist 
die schwerste Probe, auf die der Mut des Soldaten gestellt wer¬ 
den kann. Wenn dann eine Feuerpause eintritt, folgt meist 
ein Sturmlauf der feindlichen Infanterie, der abzuwehren oder 
mit einem Gegenstöße zu erwidern ist. Tritt dieser Fall nicht 
ein, dann müssen die Feuerpausen, besonders die nächtlichen, 
zur sofortigen Wiederherstellung der Deckungen benützt wer¬ 
den. An regelrechte Nachtruhe ist da mitunter tagelang nicht 
zu denken. Deshalb findet in allen derartigen Stellungen 
häufige Ablösung statt. In Gräben, deren Lage dem Gegner 
unbekannt ist, ist aber der Aufenthalt meist angenehmer, als 
in Ortschaften, wo er die Entfernungen von der Karte genau 
ablesen kann. 
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