Volltext: Arras, Lille u. La Bassee (7,2 / 1916)

heimatet war. Dem Alter nach zählten wir zu den ältesten 
Jahrgängen, die in die Front gestellt wurden, Landwehrleute 
und wir ganz Alten, die schon ihre Militärdienst¬ 
zeit erledigt hatten, als die Jungen, denen wir jetzt 
zu Hilfe kamen, noch nicht geboren waren, und die wir 
uns jetzt als Kriegsfreiwillige wieder zum Frontdienst gemeldet 
hatten. Ueber C. gings der Kampfstellung zu, und wir kamen 
gerade noch rechtzeitig, um die Winterstellung des deutschen 
Heeres mit zu erkämpfen, aufzubauen und zu befestigen. 
Der letzte Marschtag vor dem Eintreffen in der Stellung 
war nicht lang gewesen, achtzehn Kilometer, so daß schon um 
Mittag das Verteilungsquartier erreicht war. Die Kompag¬ 
nien wurden ausgerufen, und als die siebente dran war, mel¬ 
deten sich, wie verabredet, die „JungenS von de Waterkant". 
Im Nu standen sie zusammen, die Holsteiner und die auS dem 
Herzogtum Lauenburg, die Hamburger und Harburger, die 
aus dem Alten Lande und dem Lüneburger und Winsener 
Marschlande nebst angrenzenden Gebieten. Aber eS waren 
der Köpfe bald zuviel; für so viel Leute hatte die siebente 
Kompagnie der Elisabether nicht Platz. Deshalb wurde ge¬ 
rückt, und sowohl in der sechsten als auch in der achten Kom¬ 
pagnie ist am schnellsten Anschluß zu finden, wenn man sich 
plattdeutsch als Landsmann bekannt gibt. Die Ueberweisung 
an die Korporalschaften vollzog sich nach gleichem Grundsätze; 
Freundschaft und Kirchspiel waren auch hier, soweit als an¬ 
gängig, bestimmend, und wir haben in der siebenten Kom¬ 
pagnie Gruppen, in denen sich alle Mannschaften aus dem Zi¬ 
villeben kennen oder Beziehungen zueinander haben. Wie 
bedeutungsvoll diese Berücksichtigung der Heimat für die 
Mannschaft ist, lehrt ein Blick ins Quartier, in dem die 
heimischen Gewohnheiten nach Möglichkeit gewahrt werden. 
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