Volltext: Arras, Lille u. La Bassee (7,2 / 1916)

de wohl auch genug gehabt haben. Bei uns sind auch leider 
7 Mann im Bataillon gefallen. Ein alter treuer Freund und 
Berufskollege Karl Sch., allzeit voll Humor, — er war schon 
mal mit bei Euch zu Hause mit mir, — gehört auch mit zu die¬ 
sen sieben. Ich mußte sein Grab immer noch mal betrachten. 
Nun genug davon, wir wissen alle, was wir schuldig sind. 
Ihr Lieben daheim, seid beruhigt; eö ist eine Mauer gezogen, 
vom Fels bis zum Meer, und jeder deutsche Soldat bildet in 
dieser Mauer einen undurchbrechbaren Stein. Der Sieg 
muß unö werden. Wenn wir Engländer oder Russen vor uns 
hätten, wären wir wohl schon weiter, aber der Franzose ist 
ein Soldat, mutig und tüchtig, im Felddienst uns vielleicht gar 
überlegen. Man muß Achtung vor solchen Leuten haben. 
Die Kriegsfreiwilligen.^ 
Unsere Kriegsfreiwilligen haben sich wacker gegen 
eine große Uebermacht geschlagen und haben sich durch 
Verluste nicht abschrecken lassen. Hier wird mit aller 
Verzweiflung gekämpft. Da will ich einen Fall erzählen: 
es war am 25. Oktober, Sonntag morgens. Wir hatten die 
Stellung über eine Straße schon sechs Tage gehalten. Tag 
und Nacht waren wir dem Artillerie- und Jnfanteriefeuer 
ausgesetzt, dazu tüchtiges Flankenfeuer. Wir ließen uns von 
der kolossalen Uebermacht nicht abschrecken. Sonntag, vor¬ 
mittag um II Uhr, kam das Kommando: „Zurück!" Es 
ging alles in Ordnung zurück, ohne daß uns die Engländer 
und Franzosen folgten. Ein Oberleutnant mit einem Zug, 
bei dem ich war, hielt die Stellung weiter, weil wir sonst zur 
Katze gewesen wären. Wir 100 Mann haben uns nun 
gegen 1000 Engländer verteidigt. Wir haben ihnen kolossale 
Verluste beigebracht, ehe sie herankamen. Wir wurden na- 
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