Volltext: Arras, Lille u. La Bassee (7,2 / 1916)

unser neues Quartier gebracht. Es war eine Art höher« 
Lehranstalt, die, wie ich aus verstreut umherliegenden Briefen 
und Anweisungen ersehen konnte, der Leitung von Lille - 
wohl Universität — unterstellt ist. Am 19., morgens, 
mußte ich mit noch 5 Mann einen Transport der verwundeten 
Franzosen aus dem Lazarett nach dem Hospital de la Repu- 
blique in Maubeuge bringen. Marsch 4 Stunden. Der Marsch 
war eine Strapaze für uns, denn das Pferd — eins von den 
großen belgischen Arbeitspferden — das vor dem Wagen der 
Verwundeten im Schritt herging, machte einen derart großen 
Schritt, daß wir die ganze Tour im Geschwindschritt neben¬ 
her laufen mußten. Nachdem wir uns in Maubeuge in ei¬ 
ner deutschen Wirtschaft, in der eö Dortmunder Bier gibt — 
jetzt ist leider nichts mehr zu haben — an ein paar Gläsern 
gelabt hatten, setzten wir uns einfach auf den Wagen, der vor¬ 
her dem Verwundetentransport gedient hatte, und der Kut¬ 
scher mußte unS zur Kompagnie fahren. Am näch¬ 
sten Tage war mein Kommando dienstfrei, und diesen 
Tag habe ich benutzt, um mir eins von den zerschossenen 
Forts von Maubeuge anzusehen. Die geladene Flinte auf 
der Schulter, machte ich mich mit einem befreundeten Unter¬ 
offizier auf den Weg. Nach kurzem Marsch zeigte 
uns schon eine Feldbahn, auf der die Franzosen die 
Geschosse zu den einzelnen Geschützen transportiert hatten, den 
Weg zum Fort. Eine zeitlang war uns das Geleis Führer, 
und als wir glaubten, die Stacheldrahtverhaue passieren zu 
können, gingen wir querfeldein, einem Nebengeleis folgend. 
Wir waren noch gar nicht weit gekommen, als wir einen 
Haufen von ungefähr 30 Stück 20pfündiger Schrapnellge¬ 
schosse vor uns liegen sahen; ein Stück Wegs weiter wieder 
ein solcher Haufen. An der Feldbahn entlang schreitend, 
251
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.