Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

Vielleicht heute, morgen schon! Aber nach dem Kriege werden 
wir unS in Berlin, in München wiedersehen, daS haben wir 
uns in die Hand versprochen. Dann noch ein Beispiel: Ich 
hatte mit einem Auto der E. K. K. 43 für meine Kompagnie 
von hier aus in Cambrai Liebesgaben zu holen. Bei einem 
70-Kilometer-Tempo machten wir vor Douai an einer ge¬ 
fährlichen Straßenbiegung einen Riesenschwung über die 
Straßenböschung, so daß ich das letzte Stündchen gekommen 
glaubte. Doch es ging noch glimpflich ab, nachdem wir zwei 
große Wegesteine wegrasiert, eine kleine Mauer umgefahren 
und in einen metertiefen Graben geflogen, die rechte Auto¬ 
seite vom Trittbrett glattrasiert war, blieben wir 20 Zentime¬ 
ter vor einer Hauseinfahrt glücklicherweise liegen. Das 
war eine Bescherung. Ich mit den zwei Chauffeuren mit 
dem 70-pferdigen allein! Da kamen im Auto zu unserem 
Glück Gardepioniere. Sie uns Bayern auf dem Trockenen 
sehen, die Winden heraustun und uns flott machen helfen, 
war das Werk — — dreier Stunden. Sie haben sie uns mit 
Freuden geopfert, weil, wie sie sagten, Preußen und Bayern 
in Not und Tod zusammenstehen müssen. Ein herzliches 
„Danke schön", ein Händedrücken noch, dann fuhren wir wie¬ 
der dahin; wenn wir'S ihnen auch nicht voll danken konnten, 
wir werden es auf andere Weise tun, wenn wir nach Hause 
kommen; wir wollen zu Hause allen denen predigen, die noch 
ein Vorurteil haben gegen unsere Brüder im Norden, ihnen 
sagen, daß nur die gegenseitige Achtung, das Bruderband un¬ 
ter Deutschlands Völkern unser herrliches Reich zu dem ge¬ 
macht, was es ist, daß dieser schwere und blutige Krieg die 
Freundschaftsbande auf den Schlachtfeldern nur noch enger 
geschmiedet hat, daß wir zusammengehören, auf ewig zusam¬ 
mengehören, wenn immer schwere Stürme Deutschlands 
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