Volltext: Arras, Lille u. La Bassee (7,2 / 1916)

zu guten Düsseldorfer Senf. Ferner nach wie vor Zigaretten 
und Zigarren. 
Wir haben gestern und heute Ruhetage, die wir 
kräftig genießen. Fünf Tage lang haben wir zwei eng¬ 
lische Brigaden, denen sich Kanadier, Inder, Franzosen und 
Belgier angegliedert hatten, in festen Schützengräben liegend, 
aufgehalten. Nun ist der Anmarsch der Armeen beendet, 
und wir sind hinter die Front zurückgezogen, nachdem die ge¬ 
samte Heereökavallerie den Aufmarsch verschleiert hat. Was 
nun kommt, weiß man nicht. Soeben kommt der Befehl, 
daß die Kompagniebagagewagen nachzufüllen sind. Es wird 
also bald wieder Arbeit geben. 
Was ein Sanitäts-Hundeführer erzählt. 
In der Nacht vom 21. zum 22. Oktober suchten wir das 
Schlachtfeld ab. Mein „Bill" führte mich zunächst zu einem 
Soldaten von einem Infanterieregiment, der mit einem 
Arm- und Brustschuß in einem Rübenfeld lag, dann 
zu einem Strohdiemen, in dem sich ein an Kopf und Fuß ver¬ 
wundeter Soldat verkrochen hatte. Die nachfolgenden beiden 
Tragbahren brachten die Aufgefundenen zurück. „Bill" drang 
dabei in ein einsames Gehöft ein und gab anhaltend Laut. Da 
dies für mich ein Zeichen war, daß sich dort mehrere Menschen 
befinden mußten, die dem Hunde verdächtig schienen, also nicht 
still am Boden lagen, näherte ich mich vorsichtig mit gezoge¬ 
nem Revolver den Gebäuden. „Bill" war aber inzwischen 
ruhig geworden, er hatte die wohlbekannten „Feldgrauen" er¬ 
kannt; es waren etwa 15 Versprengte von verschiedenen Re¬ 
gimentern, darunter einer mit stark blutender Kopfwunde. 
Nachdem ich dem letzteren einen weiteren Verband angelegt 
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