Volltext: Arras, Lille u. La Bassee (7,2 / 1916)

Die gefangenen Franzosen besorgen die nötigen Dienste in 
diesem Raume. Nachdem den Verwundete» auf dem Ver- 
bandplatz im Operationsgebiete die nötigsten Verbände ange¬ 
legt find, kommen fie in dieses Lazarett, um operiert und ge- 
pflegt zu werden. 
Waffenruhe zum Begraben der Toten. 
12. Oktober 1914 
Neben unseren Maschinengewehren saß ich in meinem 
Loche, links und rechts zusammen 32 Infanteristen, je zwei 
Mann im Schützenloch. Von Zeit zu Zeit sausten die Grana¬ 
ten über uns herein; schlimmer war aber das unerträgliche 
Gewehrfeuer, das wir von einzelnen in den Rübenfeldern ver¬ 
borgenen Schützen erhielten, die sich in der Nacht heran¬ 
geschlichen hatten, den ganzen Tag in irgendeinem Rübenacker 
lagen und nach jeder Helmspitze zielten, die sich über dem 
Schützenloch zeigte. Wir versuchten mit Maschinengewehren 
die Felder abzustreifen, jedoch erfolglos, weil das Gelände 
nicht genügend Schußfeld bot. Endlich konnten wir einen der 
kecken Burschen 60 Meter vor uns entdecken und mit vier 
Schüssen, die gleichzeitig auf ihn abgegeben wurden, unschäd¬ 
lich machen. Die Reihen toter Franzosen kurz vor unserer 
Stellung machten den Aufenthalt unerträglich. Einen Auf¬ 
trag, als Parlamentär zum feindlichen Schützengraben (etwa 
250 Meter) zu gehen, lehnte ich dankend ab, da mich die ein¬ 
zelnen Schützen abgeknallt hätten. Schließlich holte das 
Bataillon auf meinen Vorschlag den Pfarrer und vier Zivi¬ 
listen, und sofort nach Erscheinen derselben mit ihren weißen 
Flaggen hörte das Feuer auf. 
Ich nahm nun Monsieur Le Eure, einen Mann mit Ge- 
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