Volltext: Arras, Lille u. La Bassee (7,2 / 1916)

Gleise stehen. Auch die für St. Quentin befohlenen Offi¬ 
ziere haben andere Ordre erhallen, sollen diese Nacht in Mar- 
coing bleiben und am Morgen nach Bapaume. So kehren wir 
mit Gepäck wieder nach unserem Wagen zurück, wo ein Offi¬ 
zier meine Cupetür mit starker Schnur innen zubindet, er 
meint, es könnten Franzosen kommen, aber diese Tür hat sich 
nicht geöffnet, und einige Stunden konnte man ruhig schlafen. 
Am Morgen ist der erste Gang zur Station, für Peronne ist 
kein Zug angesagt, also warten. Ein Trupp Sanitäter, wel¬ 
cher sich verfahren hatte, war genötigt gewesen, die Nacht in 
Marcoing zuzubringen. Die Sanitäter erwarteten einen 
Zug, welcher sie nach Cambrai zurückbringen würde; sie hatten 
Kaffee gekocht, wovon sie mir bereitwilligst eine Tasse abtra- 
ten. Auf dem Rückwege zum Zuge begegnete ich den Offizie¬ 
ren, welche nach Marcoing hineingehen. Sie teilten mir mit, 
daß in der Nähe guter Kognak zu kaufen sei; da ließ ich auch 
mein Fläschchen füllen. Kognak muß Mittag- und Abend¬ 
tisch, sowie den Ofen ersetzen. Mit Dank verabschiedete ich 
mich von den Herren Offizieren, welche mir stets so freundlich 
hilfsbereit entgegengekommen waren, und begebe mich nach der 
Station. Zwei Sanitäter und ein Soldat bringen mein Ge¬ 
päck dahin. Dasselbe im Auge behaltend gehe ich am Bahn¬ 
hof hin und her, entschlossen nicht zu weichen, bis ein Zug für 
Peronne käme. Der Wind wehte ziemlich kühl, so daß ich 
dankbarst die freundliche Einladung des dort stationierten 
Oberleutnants G. in sein geheiztes Dienftzimmer hinaufzu¬ 
kommen, annahm, nachdem ich das Gepäck in Sicherheit ge¬ 
bracht. Herr Oberleutnant G. hatte die große Güte und ließ 
frisch gekochte Suppe mit Fleisch, Beilage und Rotwein ser¬ 
vieren, ein lukullisches Mahl, nach dreitägigem Fasten. 
Kaum zur Hälfte gegessen, kommt richtig ein Zug für 
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