Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

mal. Auch viele Gefangenentransporte, hauptsächlich Englän¬ 
der, gingen ab. DaS sind andere Kerls wie die Franzosen, die 
haben schöne graugrüne Montur und Mäntel in derselben 
Farbe und sind überhaupt ganz gut in der Ausrüstung. 
Wir haben auf die Engländer mehr Zorn, wie 
auf die Franzosen. Der Engländer hält aber auch mehr 
Stand als letztere und macht uns viel mehr zu schaffen. Er 
schießt bei weitem besser als der Franzose. Auf unserem Pa¬ 
trouillenritt kamen wir unter anderem auch durch eine Ort¬ 
schaft, den Namen habe ich vergessen. Dort bot sich uns ein 
grauenhaftes Bild. Auf einer Wiese lagen zahlreiche tote 
Pferde. Ein englischer Flieger hatte 2 Bomben geworfen. 
Wie das aussah. Meine Kameraden waren gerade darüber, 
die Opfer gemeinschaftlich zu begraben. 
Als Dolmetscher beim Stabe. 
Lambersart bei Lille, I I. November 1914 
Sie glauben gar nicht, wie ich mich über Ihren Kollektiv¬ 
gruß aus Zürich gefreut habe, bietet doch die ankommende Kor¬ 
respondenz die einzige Zerstreuung in diesen Tagen. Ihr 
Kriegsfreiwilliger ist Ordonnanz und Dolmetscher beim Stabe, 
was mit der Annehmlichkeit verbunden ist, nicht gerade vorne 
in den Schützengräben liegen zu müssen. Dagegen bringen 
wir vom Oberkommando aus Befehle dorthin, und gar manch¬ 
mal sauft eine Bombe über unseren Kopf hinweg. Man 
zieht dann mechanisch das Genick ein, wie wenn die Gefahr 
dadurch geringer würde. Fährt dann die Granate in einigen 
Metern Entfernung in die Erde, dann freut man sich doppelt, 
daß man wieder einmal mit heiler Haut davonkam. Ich ver¬ 
sichere Ihnen, man gewöhnt sich dermaßen an die Schießerei 
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