Volltext: Arras, Lille u. La Bassee (7,2 / 1916)

wegen konnte, und von beiden Seiten Maschinengewehr- und 
Infanteriefeuer. Wir sahen nicht einmal den Feind, denn 
die Kerle schossen von Strohschobern, aus Häusern, Schützen¬ 
gräben und Kellerluken. Alles kam hier durcheinander, wir 
arbeiteten uns auf dem Bauche vorwärts, meine Kameraden 
fielen, über Tote krochen wir hinweg, immer auf dem Bauche, 
denn die Geschosse sauften und pfiffen nur so um unsere Köpfe. 
Viele Verwundete krochen schon zurück, die halbwegs konnten. 
Plötzlich erhalte auch ich einen Schuß rechts oberhalb des lin¬ 
ken Kniegelenkes hinein und rechts unterhalb des Kniegelenkes 
wieder heraus, es blutet sehr, ich gebe noch einige Schüsse auf 
den unsichtbaren Feind ab, mir schwindelt aber, und ich krieche 
nun auf dem Bauche zurück, und suche ganz glatt hingelegt 
Deckung. Ich bewege mich weiter, um aus dem Feuer heraus¬ 
zukommen, da erhalte ich einen zweiten Schuß, jedenfalls auf 
der linken Seite, am linken Becken des Oberschenkels. Nun 
entledige ich mich meines Tornisters, suche dahinter Deckung, 
und nun verspüre ich einen dritten Schuß im Helm. Es war 
aber ein Preller, der die Helmspitze mitnahm. Ich krieche 
weiter, um nur mein Leben in Sicherheit zu bringen, von 
Baum zu Baum, andere Kameraden auch, mitten im Kugel¬ 
regen. So schleppe ich mich immer mehr rückwärts, erblicke 
hinter einem stärkeren Baum einen ebenfalls verwundeten 
Kameraden in sitzender Stellung, aber vornübergeneigt, also 
in Deckung hinter dem Baume. Ganz erschöpft schleppe ich 
mich zu dem Kameraden, lehne meinen Kopf in seinen Schoß, 
denn hier überfiel mich wieder eine große Schwäche, befand 
mich aber doch schon in ziemlicher Sicherheit, trotzdem auch 
feindliche Geschosse in den Baum einschlugen. Als ich mich 
wieder von meinem Unwohlsein erholte, sah ich, daß mein 
sitzender Kamerad eigentlich schon tot war. Weiter rückwärts 
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